Wülfrath Zur Krakau: Siedler feiern das 50-Jährige

Wülfrath. · Am Wochenende steigt in Flandersbach eine große Party zum Jubiläum der Siedlung.

 Dietmar Ruda mit der Ankündigung für das Siedlungsfest.

Dietmar Ruda mit der Ankündigung für das Siedlungsfest.

Foto: Tanja Bamme

Die Siedlung „Zur Krakau“ in Flandersbach wirkt wie ein verschlafenes Dörfchen. Hier, inmitten zahlreicher Felder zwischen Wülfrath und Velbert, scheint die Welt noch in Ordnung. Seit 1969 gibt es die beschauliche Siedlung bereits. „Die ersten 25 Siedler zogen vor genau 50 Jahren hier hin“, erinnert sich Dietmar Ruda, der als damals neunjähriger Spross zu eben diesen Erstlingen zählte. „Meine Eltern und Großeltern haben hier Land erworben.“

Um an diese Anfänge zu erinnern, veranstaltet die Nachbarschaft am 31. August ein Siedlungsfest. „Wir haben vor 30 Jahren mit dem ersten Fest zum 20. Jubiläum begonnen und veranstalten eine solche Feierlichkeit seitdem alle fünf Jahre“, erklärt Ruda, der sich aktiv an der Realisierung des Festest beteiligt und Unterstützung von seinen Nachbarn Gabi Strack und Achim Paeth erhält.

Doch wie waren sie eigentlich, die Anfänge? Daran kann sich noch Mutter Hildegard Ruda erinnern. „Nachbarschaft wurde damals sehr groß geschrieben. Man kannte sich untereinander und half sich bei Problemen aus.“ Heute, ein halbes Jahrhundert später, ist es etwas anonymer geworden im Dörfchen. „Die Siedlung hat sich in der vergangenen Zeit beinah verdoppelt. Es fand ein Generationenwechsel statt, und viele neue Menschen sind zugezogen“, weiß Dietmar Ruda.

Blick von vielen Häusern geht auch heute noch direkt ins Grüne

Dass es besonders junge Familien in die Siedlung zieht, ist für den Familienvater verständlich. „Zwischen 900 und 1200 Quadratmeter Grundfläche wurde damals verkauft. Der Blick geht auch heute noch von vielen Häusern aus direkt ins Grüne. Ein Paradies für Kinder, die unbesonnen vor der Tür spielen können.“ Damals wurden die Grundstücke noch verlost. Wer sich auf eine Fläche bewarb und diese nach dem Losverfahren erwarb, konnte aber nicht willkürlich irgendeine Immobilie bauen. „Da gab es klare Vorgaben, welche Bau­typen genutzt werden durften. Auch diese Entscheidung oblag dem Losverfahren“, weiß Ruda. Die Flächen wurden jedoch nicht nur zu Wohnzwecken erworben, sondern dienten auch dem landwirtschaftlichen Nebenerwerb. Der Anbau von Obst und Gemüse sowie die Aufzucht von Kleinvieh waren keine
Seltenheit.

Die Gärten dienen den Familien heute als Naherholungsoase mit ausreichend Platz für Kinderspielgeräte. Und die ältere Generation? „Die zieht es in die Stadt. Dort sei die Infrastruktur einfach besser. Ärzte, Einkaufsläden, Apotheken oder gar eine Gastronomie sucht man in der Siedlung leider vergebens.“ Lediglich die Zufahrt, die damals noch über den Bahnhofsberg erfolgte, ist in den 80er Jahren durch den Zubringer über die Schnellstraße vereinfacht worden.

Zur Jubiläumsfeier sind alle Nachbarn und Interessierte von außerhalb eingeladen. „Wir feiern, bis wir keine Lust mehr haben“, versichert der Mitorganisator lachend. Kaffee und Kuchen, Grillgut und Kaltgetränke warten auf die Besucher, die sich gerne mit Kuchen- oder Salatspenden einbringen können. Gegen 21.30 Uhr wird ein Feuerwerk die Siedlung erleuchten.

(taba)
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