Wülfrath: Das ist die Goethe-Passage

Einstimmig segnete der Rat am Dienstagabend in nicht-öffentlicher Sitzung die Pläne einer Bietergemeinschaft ab. Die Stadthalle könnte weiter komplett genutzt werden.

Wülfrath. Goethe-Passage - so soll die "neue Mitte" heißen, die auf dem Rathaus-Areal an der Goethestraße entstehen soll. Gestern Abend wurden die Pläne der Bietergemeinschaft PE-MA-RE vorgestellt.

Für deren Realisierung muss das Rathaus abgerissen werden: Einzelhandel, Gastronomie, Dienstleistungen und Mehrgenerationenwohnen sollen entstehen. Über den Kaufpreis wurde offiziell nichts bekannt. Er soll aber bei über einer Million Euro liegen, die in die Schuldentilgung der Stadt fließen werden.

Dass Bürgermeisterin Barbara Lorenz-Allendorff von einem "historischen Tag" spricht, hat einen Grund: Genau vor einem Jahr, am 28. April 2008, hatte die Stadt die europaweite Ausschreibung für das Rathaus-Areal offiziell bekanntgemacht.

"Jetzt können wir sagen, dass wir das Verfahren erfolgreich zu Ende gebracht haben", sagte Lorenz-Allendorff. Nach der Ratssitzung stellte sie zusammen mit Planungsamtsleiterin Christiane Singh die Pläne der Bietergemeinschaft vor, die in nicht-öffentlicher Ratssitzung gestern Abend den Zuschlag bekommen hat.

Die Bürgermeisterin war sichtbar zufrieden mit dem vorzeigbaren Ergebnis: "Trotz Finanz- und Wirtschaftskrise und des stagnierenden Immobilienmarktes wurde das Verfahren für Wülfrath positiv abgeschlossen", sagte sie.

Und sie stellte fest: "Das tut Wülfrath gut." Und auch Singh erwartet von der Bebauung des Rathaus-Areals einen "echten Impuls für die Stadtentwicklung überhaupt".

Architekt André Pilling hat einen Gebäudekörper entworfen, der sich an den Hügel in Richtung Stadtpark anlehnt. Auf dem heutigen Platz des Rathauses soll auf etwa 2200 Quadratmeter ein Vollsortiment-Verbrauchermarkt entstehen. Auf den dach-begrünten Ebenen darüber sind zwei Wohn-Quader vorgesehen.

Unterhalb des heutigen Parkplatzes Stadthalle soll auf 800 Quadratmeter ein Discounter - vermutlich Aldi - einziehen. Beide Ankermieter sollen schon feststehen.

Darüber hinaus sind vor der Stadthalle - barrierefrei vom neu gestalteten Busbahnhof Goethestraße zu erreichen - verschiedene Shops auf 530 Quadratmeter sowie ein Fachmarkt (400 Quadratmeter) vorgesehen. Für eine Gastronomie an der Ecke Parkstraße sind 200 Quadratmeter reserviert - plus eine denkbare Außengastronomie.

"Das Bauvorhaben ist an die Umgebung angepasst," befindet Lorenz-Allendorff. So ragen die fürs Wohnen vorgesehenen Gebäude nicht über die Stadthalle hinaus. Optisch rückt so die Innenstadt näher an den Stadtpark, "eine Achse, die wir gewollt hatten: Stadtpark-Rathaus-Areal-historische Innenstadt", so Lorenz-Allendorff.

Zwei Bereiche, die laut Ausschreibung vom Investor hätten genutzt werden können, bleiben unberührt: der Vorplatz vor der Wasserwelt und die Stadthalle. Die Bietergemeinschaft wird das Untergeschoss nicht nutzen.

Lorenz-Allendorff: "Stadthalle und Stadtschänke bleiben unangetastet." Für das Bauvorhaben muss ein neuer Bebauungsplan aufgestellt werden. Mit dem Baubeginn der Goethe-Passage rechnet Lorenz-Allendorff frühestens im Frühjahr 2010.

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