Wülfrath: Das große Ganze im Visier und das Schlagloch im Blick

Als erste Partei stellt die SPD ihr Wahlprogramm zur Diskussion und setzt aufs Internet.

Wülfrath. Mit einem Wahlprogramm ist das so eine Sache: Visionen sollen aufgezeigt, Schwerpunkte und Strategien formuliert werden. Da ist dann von der "altersaktiven Stadt" die Rede. Oder von der "Kulturpolitik, die den Wülfrather Kulturtreibenden hilft".

Das sind wohlfeil benannte Ziele im SPD-Wahlprogramm, dessen Entwurf seit Mittwochabend im Internet auf der Homepage von Bürgermeisterkandidat Manfred Hoffmann steht. Darin wartet die SPD nicht nur mit weitgreifenden Allgemeinplätzen auf, die eine "Perspektive für Wülfrath" zeigen sollen. Die Genossen gehen auch ins Detail.

Das große Ganze im Visier und das Schlagloch im Blick: Es ist dieses "Sowohl-als-auch", mit dem Hoffmann und seine Partei in den Wahlkampf ziehen wollen. "Die Leute sollen das Programm mitdiskutieren", lädt Hoffmann bei der Vorstellung ein. Erst vor den Sommerferien soll der Ortsverein das Programm beschließen.

Bis dahin können sich die Wülfrather aktiv im Internet an der Ausgestaltung beteiligen. Peter Zwilling, Kreis-Geschäftsführer und Kandidat für Rohdenhaus, sieht darin einen Dialog, "der dazu führt, dass unsere Anliegen zunehmend konkretisiert werden". Diese Einschätzung teilt Hoffmann: "Die Leute fragen konkrete Dinge, die muss man konkret beantworten. Sie finden Niederschlag im Programm."

Die Stolperpflaster auf der Wiedenhofer Straße, das Kreisverkehr-Provisorium Mettmanner Straße, die Schlaglöcher auf dem Eichenweg - konkrete Anliegen Wülfrather Bürger, die zum Beispiel klare Antworten fordern. Inwiefern in diesen Fällen Mittel aus dem KonjunkturpaketII eingesetzt werden können, "gilt es zu prüfen", so Hoffmann.

Gleiches gilt für die Schulstraße. Nach vielen Gesprächen habe er die Überzeugung gewonnen, "dass dieser Weg als Verbindung zwischen Innenstadt und Wülfrath-Süd eine besonders Bedeutung hat". Dem müsse laut Hoffmann mehr Rechnung getragen werden. Er will es daher nicht bei der längst beschlossenen, aber seit Jahren immer wieder verschobenen Sanierung belassen.

Hoffmann: "Die Straße muss baulich verändert werden und einen neuen Charakter erhalten." Er denkt an eine Optik wie bei der Schillerstraße: eine verkehrsberuhigte Spielstraße mit gepflasterte Oberfläche ohne Trennung von Bürgersteig und Fahrbahn. Zumindest der Bereich zwischen Höfchen und Lindenstraße könne auch begonnen werden, wenn die Neugestaltung des Rathaus-Areals noch nicht gestartet ist.

Dass die Umsetzung des Rathaus-Areals bei der Stadtentwicklung ein Hauptaspekt der SPD-Agenda ist, überrascht nicht. Wie das aussehen kann? Hoffmann muss da mit den Schultern zucken. Die Verhandlungen mit den möglichen Investoren laufen - allerdings sehr schleppend. Ein Ende ist nicht absehbar.

Neue Inhalte für die Stadttöchter - das fordert die SPD. Die GWG solle demnach zum Beispiel nicht nur Dienstleister in den Bereichen Stadtentwicklung, Wohnen, Bauen, Bauunterhaltung sein, sondern auch in den Sektor Tiefbau einsteigen.

Neue Impulse in der interkommunalen Zusammenarbeit mahnt die SPD darüber hinaus an. Eine Kernthese: Einwohner von zwei, drei Städten sollen von einem gemeinsamen Fachamt betreut werden. Ein konkretes Beispiel gibt es dafür aber nicht.

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