Wülfrath: Begrüßungspaket fürs Baby

Kindeswohl: Im Rahmen des „Sozialen Frühwarnsystems Wülfrath“ werden konkrete Maßnahmen eingestielt. So soll es schon ab 2009 Info-Pakete für Neu-Eltern geben.

Wülfrath. Die Wülfrather wollen die Kinder in ihrer Stadt besser schützen. "Missbrauchs- und Todesfälle wie Kevin und Tabea soll es bei uns nicht geben." Da war sich der Seniorenrat einig. Genau hinschauen, wenn Kindesmissbrauch oder Vernachlässigung vermutet wird, ist angesagt. Dem Seniorenrat wurde jetzt das "Soziale Frühwarnsystem" vorgestellt.

Frühes Einschalten kann Schlimmeres verhüten - da herrscht Einigkeit. Das Jugendamt hatte den Seniorenrat angesprochen, ob er beim Sozialen Frühwarnsystem für Kinder bis drei Jahre mitmachen könnte. Der Rat sagte zu. Gerd Bohnen stellte die Ergebnisse der vergangenen Monate vor. "Ein Brandmelder ist bei Feuer nützlich", erklärte er das Prinzip, "er kann nicht löschenm aber eben alarmieren.

So funktioniert auch das Frühwarnsystem." Jugendhilfeplaner Udo Neumann: "In einigen Kreisstädten wie Erkrath, Heiligenhaus und Velbert gibt es das System schon mit Erfolg." Die Stadt habe mit Erfolg Vereine und Organisationen angesprochen, "ob sie auch uns helfen wollen". Das Kreisgesundheitsamt, das Familienzentrum Ellenbeek, Kinderärztin Maiwald-Schirra, das Kreisgesundheitsamt, Jugendamt und das Freiwilligen Forum machen unter anderem mit. Vorerst will man sich auf Kinder von der Geburt bis zu drei Jahre konzentrieren. "Bei älteren Kindern können die Kindergärten Auffälligkeiten feststellen. Daher haben wir die Kinder unter drei Jahren ins Auge gefasst", so Neumann.

Das nächste konkrete Projekt: Anfang 2009 sollen die Eltern eines neugeborenen Kindes in Wülfrath (das sind zwischen 150 und 200 Babys) eine Tasche oder einen Rucksack mit Dingen erhalten, die nützlich sind. Eltern- Informationsbriefe sollen helfen. Mit Fingerspitzengefühl will man die Familien erreichen. "Wir müssen einfach gut hinschauen", brachte es Betty Kessel auf den Punkt. "Die Tasche oder den Rucksack packen wir", sagte Rainer Rompf vom Freiwilligen Forum Wülfrath. Was ins Baby-Begrüßungspaket kommt, will die Stadt übrigens im Dezember vorstellen. Das Frühwarnsystem wird vom Land bezuschusst.

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