Wülfrath: Anwohner bangen um Straßen

A44: Bürgerverein Flandersbach sieht dem Weiterbau mit gemischten Gefühlen entgegen.

Wülfrath. "Wie sollen riesige Lastwagen hier durchkommen, wenn die Schulbusse schon Probleme haben? Und was ist mit den Schäden, die unseren Straßen zugefügt werden", möchte eine Anwohnerin wissen. Die Stimmung ist angespannt, der Raum voller Fragen.

Die Verunsicherung der Flandersbacher war auf der Jahreshauptversammlung des Bürgervereins am Mittwochabend in ihrem Vereinslokal Landgasthaus Flandersbach nicht zu überhören.

Neben geplanten Aktivitäten in ihrem 50jährigen Jubiläum, Wahlen und Mitgliederehrungen, war die A44 "das" Thema. Seit 30Jahren in Planung, soll sie jetzt umgesetzt werden (die WZ berichtete). Der Lückenschluss zwischen Heiligenhaus und Ratingen ist unabdingbar - das sieht auch der Bürgerverein nicht anders. Doch die Umsetzung fordert noch starken Diskussionsbedarf.

Der BV-Vorsitzende Dietmar Ruda hatte den aktuellen Stand in Sachen A44 für die Mitglieder parat: Im April soll der erste Spatenstich erfolgen. Ob das wirklich passiert, da ist sich aber niemand sicher: Einerseits spricht der Termin der Landtagswahl am 9. Mai und die aus dem Baustart im Vorfeld für den Verkehrsminister zu ziehende öffentliche Aufmerksamkeit dafür - andererseits ist da auch eine Finanzierungslücke von 90 Millionen Euro, die noch für Verzögerung sorgen könnte. Denn statt der ursprünglich genannten 129 Millionen Euro soll die Umsetzung der A44 nun 220 Millionen Euro kosten.

Doch noch vor dem "Wann?" rückt für die Flandersbacher das "Wie?" in den Vordergrund. Hält die Brücke über dem Heiligenhauser Weg die Belastung von insgesamt 18 000 Lastwagen in insgesamt rund sechs Monaten aus?

Immerhin wären das umgerechnet ein Laster alle vier Minuten am Tag. Dass die Bepflasterung des Karl-August-Knof-Platzes darunter stark leiden wird, ist wohl kaum zu vermeiden. Auch der jetzt schon stark beschädigte Zustand der Flandersbacher Straße wird sich nur verschlechtern.

Vorsitzender Ruda will Antworten: "Wann soll die Sanierung der Straßen erfolgen? Vorher oder hinterher?" Vor allem will der Bürgerverein jedoch Sicherheit: "Ich habe dem Landesbetrieb Straßenbau NRW ganz deutlich gemacht, dass Schulkinder und Fußgänger besonders geschützt werden müssen. Auch der Bolzplatz ist ein sensibler Bereich." Alle Fragen und Bedenken sollen auf einer Infoveranstaltung, zu der der Bürgerverein alle Anwohner im März einlädt, besprochen werden.

Trotz aller Sorgen um die A44 ist der Bürgerverein auchmit den Plaungen seiner großen Jubiläumsveranstaltung am 28. August im Feuerwehrgerätehaus Flandersbach beschäftigt. Mit Musik, Alleinunterhalter, Ponyreiten und Feuerwerk sollen die 50 Jahre gebührend gefeiert werden. Die traditionellen Veranstaltungen wie das Osterfeuer auf dem Dorfplatz, das Maibaumfest und die Herbstwanderung sorgen auch in diesem Jahr für viel Geselligkeit in Flandersbach.

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