Wülfrath: Anglertraum in Schlupkothen?

Die Gesellschaft „Land, Forst, Holz“ sucht via Internet nach Partnern für eine „exklusive Anglergemeinschaft“. Am Erlebnispark-Projekt wird festgehalten. Kritik an Verschmutzung im Naturschutzgebiet.

Wülfrath. "Sie beteiligen sich an einer zu begründenen Pachtgemeinschaft für einen neu zu begründenden, exklusive/n Anglergesellschaft beziehungsweise Angerverein mit streng limitierten Lizenzen."

Im Internet sucht die Entwicklungsgesellschaft "Land, Forst, Holz" Partner für die Erschließung der "exklusiven Fischgründe" im Schlupkothener Steinbruch. Ob das zulässig ist? Die Untere Landschaftsbehörde hat Bedenken.

Noch im vergangenen Jahr hatten die Eigner von "Land, Forst, Holz" via Internet nach Käufern für das Areal gesucht. Der Kaufpreis: 650 000 Euro. Von einer Veräußerung ist heute keine Rede mehr.

Werner Conrad von der Entwicklungsgesellschaft bekräftigt auf Nachfrage, "dass wir unverändert an unseren Plänen festhalten, in Schlupkothen einen Naturerlebnispark zu realisieren. Dafür brauchen wir aber starke Partner."

Ein Anglerverein könnte das sein. Auch die Altbesitzer von Rheinkalk hätten dort einen Angelclub unterhalten. Angeln, fügt Conrad hinzu, sei praktizierter Naturschutz. "Es ist richtig, das Wasser sich nicht selbst zu überlassen."

Laut Internet-Angebot handelt es sich um eine rund 100 000 Quadratmeter große Wasserfläche. Um diese zu erreichen, müssten die "zahlungskräftigen" Angelfreunde eine Treppenanlage errichten. Auch von Plattformen für die Angelplätze und einem Anleger oder Liegeplatz für die Boote des Vereins ist in dem Angebot bei immowelt.de die Rede.

Gegenüber der WZ beklagt Conrad, dass viele Nutzer des Gelände rund um den Bruch und den Euroga-Wanderweg mit Naturschutz nicht allzu viel am Hut hätten.

Vor allen Dingen Hundehalter kritisiert er. "Viele lassen in dem Naturschutzgebiet ihre Hunde unangeleint laufen." Überall sei Hundekot zu finden, "in einigen Bereichen alle zwei Meter".

400 Flaschen Bier habe er entdeckt, "außerdem auch Spritzen und so ein Zeug". Darüber hinaus hätten Unbekannte Paneelen einer Absperrung abgerissen. Außerdem sei das Gelände von Holzdieben heimgesucht worden.

Conrad: "13 Birken und 15 Buchen wurden gefällt." Im Fall der Buchen vermutet er, dass sie mit einem Transporter abgeholt wurden, der über einen Feldweg in Richtung A535 geflüchtet seien. "Wir haben inzwischen Strafantrag gestellt", so Conrad.

Überhaupt sei im Bereich Schlupkothen noch eine Menge zu tun, "wenn ich allein an die Durchforstungsarbeiten denke", sagt Conrad. Das Interesse an der Realisierung der Idee sei aber ungebrochen.

Conrad: "Wir wollen das Projekt nicht versumpfen lassen." Das stehe im Fokus der Überlegungen. Käme heute jemand daher, "der Ahnung von der Realisierung von Freizeitparks hätte, würde ich ihn machen lassen", sagt Conrad.

Ein Bötchenanleger im Naturschutzgebiet: Der Kreis Mettmann sagt, dass dies nicht erlaubt ist. Eine Sprecherin: "Schwimmen oder jede andere Art von wassersport ist absolut untersagt."

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