Neviges Wohnungsbau könnte eine Chance für Neviges sein

Neviges. · Der Bürgerverein Hardenberg-Neviges hat im Stadtteiltreff über die aktuellen Projekte informiert.

 Der Entwurf für das Krankenhausgelände zeigt, dass neben zwei Mehrfamilienhäuser an der Tönisheider Straße auch vier Stadtvillen auf dem Grundstück zwischen Löher Straße und Hospitalstraße entstehen sollen.

Der Entwurf für das Krankenhausgelände zeigt, dass neben zwei Mehrfamilienhäuser an der Tönisheider Straße auch vier Stadtvillen auf dem Grundstück zwischen Löher Straße und Hospitalstraße entstehen sollen.

Foto: Pro Objekt Wuppertal/Pro Objekt

„In Sachen Wohnungsbau tut sich gerade einiges“, berichtete Vorsitzender August-Friedrich Tonscheid im mit rund 50 Besuchern vollbesetzten Stadtteiltreff der Awo. Der Nevigeser stellte drei herausragende Projekte vor: Sechs Häuser mit insgesamt 54 Wohneinheiten und 5300 Quadratmeter Wohnfläche sollen an der Stelle des alten Hospitals entstehen, der Umbau der Stadthalle mit Wohnungen steht bevor. An der Siebeneicker Straße sollen anstelle des alten Möbelhauses zwei dreigeschossige Mehrfamilienhäuser mit 24 Mietwohnungen errichtet werden.

„Und wo gehen die Leute einkaufen? Vor allem die Älteren?“ fragte Anita Schneidewind. „Wenn so viele neue Wohnungen gebaut werden, müssen auch Geschäfte her!“ forderte die Nevigeserin und brachte damit das Kernproblem der Nevigeser Innenstadt auf den Tisch. Sie habe keine Ahnung, wie man sich das vorstelle – ohne Auto seien die außerhalb des Ortskerns angesiedelten Geschäfte beziehungsweise Discounter unmöglich zu erreichen.

Tonscheid sieht in den zahlreichen neuen Bauten hingegen die Chance, Neviges neu zu beleben. Gemeinsam mit den genannten drei Projekten, den vor der Fertigstellung stehenden Quartieren am einstigen Jahnsportplatz und der oberen Hügelstraße, mit weiteren, projektierten Bauvorhaben bekomme Neviges rund 200 neue Wohneinheiten mit möglicherweise einigen hundert neuen Einwohnern, was wieder mehr Frequenz für die Innenstadt bringen könnte. Ein positives Signal sei, dass mit einem Bäcker verhandelt werde. „Wenn das klappt, hätten wir endlich wieder einen“, hofft Tonscheid. Er kann sich gut spezialisierte Geschäfte wie einen Bioladen für die Innenstadt vorstellen. Das sei dann aber ein ganz anderes Preissegment. Größe und Zustand der Immobilien seien allerdings ein Teil des Problems. Er sehe derzeit keinen Laden, in den jemand gehen und ein Geschäft betreiben würde.

Christel Mons findet es gut, dass das ehemalige Krankenhausgelände neu bebaut werden soll: „Dann kommt endlich wieder Leben in das Viertel.“ Skeptisch sind sie und ihr Ehemann, was die geplante Dichte der Bebauung angeht: „Das sollte lockerer ausfallen“, meint Artur Mons, der einräumt, dass es kaum wieder so viel Grün wie in ihrer eigenen Wohnlage am Titschenhof geben wird. Ähnliche Bedenken waren auch im Bezirksausschuss geäußert worden. Die Situation in der Nevigeser Innenstadt nennt das Paar „ganz erbärmlich“. Den Discounter an der Bernsaustraße empfinden die beiden Nevigeser im Vergleich mit den Geschäften am Rosenhügel „erschreckend leer“. Letztere profitierten besonders auch durch Kunden vom Dönberg, weil es dort auch keine Geschäfte mehr gebe, glaubt Artur Mons. Er und seine Frau erledigen ihre Einkäufe hauptsächlich auch mit dem Auto.

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