Wochenmarkt am Scheideweg

Parkplatzärger und Händlerschwund. Der Wülfrather Wochenmarkt muss sich neu aufstellen.

Wülfrath. Ärger übers Falschparken, ein Abwärtstrend bei der Zahl der Verkaufsstände: Der Wochenmarkt auf dem Parkplatz am Diek macht aktuell nicht mit positiven Meldungen auf sich aufmerksam. „Für einen klassischen Markt ist es zurzeit sehr, sehr, sehr schwierig. Nicht nur in Wülfrath“, sagt Markt-Veranstalter Hans-Lothar Albert.

Nachgehakt

Das Schild an der Zufahrt zum Parkplatz ist unmissverständlich: Von Freitag, 18 Uhr, bis Samstag, 14 Uhr, ist dort Parken verboten. Die Realität deckt sich nicht mit der Vorgabe. Dass in den Abendstunden des Freitags dort Wagen abgestellt werden, ist nicht das große Problem — solange diese verschwunden sind, wenn am frühen Samstagmorgen der Markt aufgebaut wird.

Da die Zahl der Marktbeschicker zuletzt rückläufig war, wurde ein Teil des Marktes als Parkplatz genutzt, nicht nur von den Händlern. „Wir haben die Stände zum Teil neu geordnet, dass zum Beispiel große Mengen von Blumentöpfen schnell eingeladen werden konnten“, so Albert. Ein Jahr sei das gut gelaufen. „Und dann gab’s plötzlich Knöllchen.“

„Dort herrscht absolutes Parkverbot. Das setzen wir um“, kommentiert der neue Ordnungsamtsleiter Markus Kauke. An- und abfahrene Wagen direkt neben Lebensmittelverkauf, das gehe nicht. „Vielleicht sollte der Veranstalter den Platz besser nutzen, um den Markt und sein Angebot zu erweitern“, fügt er an.

Weniger als 20 Stände hat der Wochenmarkt inzwischen. Der ehemalige Marktmeister Richard Seidler hat da „Tränen in den Augen“. 30 Stände waren es, als er im Februar 2012 nach 14 Jahren die Organisation des Marktes abgegeben hatte und in den Ruhestand getreten war. „Ich kriege das heulende Elend. Der Markt war doch attraktiv.“

Albert glaubt, dass sich die Zeiten einfach geändert haben. „Viele Marktbeschicker können von diesem Geschäft eigentlich nicht mehr leben.“ Zurzeit würde er es begrüßen, wenn „wir einen Käsehändler für den Markt gewinnen könnten. Der fehlt schon.“

Große Einkaufszentren würden dem Wochenmarkt das Wasser abgraben, sagt Albert. „Spezielle Bauernmärkte oder Trödelmärkte laufen aber immer noch sehr gut“, merkt er an. Dennoch könnten sich jederzeit Interessenten bei ihm melden.

Wie sich der benachbarte Anger-Markt, der im September eröffnen soll, auf den Wochenmarkt auswirkt, vermag Albert nicht zu sagen. „Es kann uns helfen, kann aber auch weitere Kunden abziehen.“

Kontakt Hans-Lothar Albert: Telefon 0179 360 20 88

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