Velbert/Wülfrath : „Wir geben die Wertschätzung zurück“
Velbert/Wülfrath. Die Wohnungslosenhilfe der Diakonie blickt auf 30 Jahre erfolgreiche Arbeit in Velbert, Wülfrath und Heiligenhaus zurück.
„Wohnungslosigkeit kann jeden ganz schnell treffen“, hat Judith Ortmann erfahren, die bei der Bergischen Diakonie die Abteilung Soziale Dienste leitet. „Das sind nicht nur Menschen, die Hartz IV beziehen. Wenn alles zusammenbricht, zum Beispiel Arbeit weg, Beziehung kaputt und vielleicht noch eine Krankheit, kann das ganz schnell gehen. Da ist es auf einmal nicht wichtig, dass die Miete gezahlt wird und die Kündigung kommt.“ Vor 30 Jahren gründete das damalige Diakonische Werk im Kirchenkreis Niederberg die Beratungsstelle für Wohnungslose mit Bezugspunkten nicht nur in Velbert, sondern auch in Wülfrath und Heiligenhaus. „Angefangen haben wir an der Südstraße in Velbert, 1996 sind wir zur Berliner Straße gezogen, danach an die Rheinlandstraße und seit 2017 sitzen wir an der Oststraße 38“, erinnert sich Renate Zanjani, die damals als Sozialarbeiterin in diesem Bereich anfing und heute die Unternehmenskommunikation der Bergischen Diakonie verantwortet.
Im Niederbergischen fallen die Wohnungslosen nicht auf, sie kommen meistens bei Verwandten und Bekannten unter. „In Velbert sind uns nur zwei Personen bekannt, die wirklich obdachlos sind und auf der Straße leben, in Wülfrath und Heiligenhaus kommt das nicht vor“, sagt Sandra Buchholz, die Teamleiterin der Wohnungslosenhilfe. Hatte man 1996 nur 166 Klienten beraten und begleitet, waren es im vergangenen Jahr 553 wohnungslose Menschen, 392 Männer und 161 Frauen.
„Den Betroffenen fällt es nicht leicht, sich an uns zu wenden, sie kommen meistens dann, wenn alles schon zusammengebrochen ist“, berichtet Judith Ortmann. Da ist es gut, dass die Bergische Diakonie ihre Beratungsangebote und Hilfen von der Tafel bis zu Schuldnerberatung eng vernetzt hat. „Das war ein Grund, warum wir alles hier an der Oststraße zusammengezogen haben“, so Renate Zanjani.