Wülfrath Zusammenhalt als Kampf gegen Mobbing

Wülfrath. · Schülern lernen beim „White Horse Theatre“ wichtige Werte und die englische Sprache.

 Nach der Vorstellung in Wülfrath ging es für das „White Horse Theatre“ zurück nach England.

Nach der Vorstellung in Wülfrath ging es für das „White Horse Theatre“ zurück nach England.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Unter dem Motto „Learn English through theatre“ – Englisch lernen durch Theater – versuchen die englischsprachigen Schauspieler des „White Horse Theatre“ deutschen Schülern einen etwas anderen Zugang zur Fremdsprache zu vermitteln, als sie es im Unterricht gewohnt sind.

„Wir haben die Schauspieler in jedem Jahr seit Gründung der Schule vor sechs Jahren engagiert, immer für mehrere Jahrgänge“, sagt Christin Bekel, Vorsitzende der Fachkonferenz Englisch an der Schule am Berg. Die Stücke für den fünften und sechsten Jahrgang – diesmal eine Detektivgeschichte – seien immer besonders interaktiv und würden die Schüler in das Geschehen einbinden. „Die Jüngeren sind noch einfach zu begeistern“, hat sie festgestellt.

Auch an der Schule gibt
es Fälle von Mobbing

„Wir haben das Theaterstück im Unterricht vorbereitet und wissen, worum es geht“, erzählen einige Schüler aus den Jahrgängen acht und neun, während sie auf den Einlass für „Sticks and Stones“ warten, ein Stück, das die Mobbing-Problematik unter Jugendlichen aufgreift. Auch an der Schule am Berg gäbe es Fälle von Mobbing, sagt Bekel. „Wir holen uns deshalb Hilfe von außerhalb, führen Info-Abende mit der Polizei durch und arbeiten eng mit Schulsozialpädagogen zusammen.“ Das Theaterstück handelt von Tony und Ruth (Laura Samson), die von ihren Mitschülern gemobbt werden. Tony wird von Jim Jarvis (Rhys Jones) und seiner Gang auf dem Schulweg überfallen, angespuckt und beraubt. Als seine Mutter sich an die Schulleitung wendet und Jim von seinen Eltern bestraft wird, eskaliert die Situation noch mehr. Ruth ist neu auf der Schule und wird mit dem Spitznamen „Fatty“ betitelt. Sie wird ausgegrenzt, hinter ihrem Rücken wird geredet und gelacht. Sie selbst hat Angst, sich jemandem anzuvertrauen und möchte schließlich am liebsten tot sein. Tony hingegen träumt davon, Jim Jarvis mit Laserstrahlen fertig zu machen – dabei kommt Action ins Stück, die den Schülern besonders gut gefällt.

Nur, wenn die Mitläufer nicht mehr mitmachen, kann der Mobbing-Kreislauf durchbrochen werden, so die Botschaft des Stücks. Ein Mädchen ist schließlich so mutig und bricht aus der Gang von Jim Jarvis aus. „Who stands for Tony?“, fragt die Schauspielerin Melanie Thompson ins Publikum und eine Schülerin ist tatsächlich so mutig, aufzustehen und sich für Tony einzusetzen. „I will stand for Tony“, sagt sie mit fester Stimme. Auf die Frage, wer Ruth helfen möchte, gehen schließlich fast alle Hände hoch.

Schauspieler Rhys Jones lobt die Schülerin für ihren Mut und fordert zum Fragen stellen auf.

(hba)
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