Wetterfeste machen Jagd auf Kugeln

Das Boule-Turnier des ASV Tönisheide wurde vom Regen gestört. Der Wettkampf für Kinder und Jugendliche fiel komplett aus.

Wetterfeste machen Jagd auf Kugeln
Foto: Ulrich Bangert

Velbert. Tischtennisspieler legen gerne schon mal die „Kelle“ und den leichten Zelluloidball aus der Hand und greifen zur Boule-Kugel, die bis zu 730 Gramm wiegen kann. „Es macht einfach Spaß und man kann ein bisschen klönen“, schwärmt Sven Lichtnow, Tischtennis-Jugendtrainer beim Allgemeinen Sportverein (ASV) Töniheide. „Wenn das Wetter hält, ist es angenehm, draußen zu sein.“

Doch das Wetter war gestern nicht so, wie es sich die Veranstalter des sechsten . Bouleturnier um den Pétanque-Schlammteichpokal des ASV Tönisheide wünschten. Der Wettkampf für die Kinder und Jugendlichen am Vormittag fiel ganz aus, weil bei Regen niemand Lust hatte, die Stahlkugeln zu werfen.

Der Nachmittag blieb zwar bis auf einen Regenschauer weitgehend trocken, aber der Wetterbericht und die dunklen Wolken, die immer wieder drohend über das Niederbergische zogen, lockten nur wenige Boulespieler zu der gepflegten Anlage auf dem Gelände des ehemaligen Sedimentationsbeckens von Rheinkalk. Matthias von Kaldenberg schätzt das Angebot der beiden Boule-Bahnen, die vor einigen Jahren mit der Rekultivierung durch das Wülfrather Unternehmen geschaffen wurden. „Mit meinen Kumpel komm ich im Sommer schon mal abends hier hin. Dabei geht es uns nicht ums Spielen, sondern ums Erzählen“, fügt er hinzu. „Bei schönem Wetter sind immer wieder Leute da“, hat Stefan Langkeit beobachtet. Kein Wunder, denn auf dem fest gewalzten Splitt rollen die Kugeln einfach besser. „Auf Rasen kann man nicht gut spielen“, so die Feststellung des Jugendwartes des ASV.

Stefan Langkeit, Boule-Spieler

Er kam durch ein Werbepräsent einer Wuppertaler Firma an das den Freizeitsport mit den Kugeln, dem die Franzosen auf vielen öffentlichen Plätzen frönen. „Gute Kugeln kosten schon mal um die 80 Euro, sind aber nicht unbedingt besser.“ Stefan Langkeit machte da so seine Erfahrung. „Hier kamen mal ein paar richtig gut ausgestattete ,Profi-Spieler’, die haben aber trotzdem nicht gewonnen.“ Im Prinzip ist das Spiel ganz einfach: Zuerst wird eine kleine Zielkugel ausgeworfen. Die Spieler versuchen, mit ihren Kugeln möglichst nahe an das sogenannte „Schweinchen“ heran zu kommen. Dabei können die Zielkugel und die gegnerischen Kugeln herausgedrückt oder weggeschossen werden. Boule kann in jedem Alter gespielt werden.

Konrad Adenauer, der mit 73 Jahren der erste Kanzler der Bundesrepublik Deutschland wurde, entspannte sich in seinen Ferien in Italien mit Boccia, wie das Kugelspiel dort genannt wird.

Wer seine Rücken schonen möchte oder wem das Bücken schwer fällt, für den gibt es mittlerweile praktische Ketten. Das eine Ende wird an der Hose befestigt, das andere verfügt über einen kräftigen Magneten, mit dem sich die Kugel mühelos aufheben lässt.

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