Weißwein aus dem „hohen Norden“
Hobby-Winzer Gerhard Martin Meyer vom Dönberg kreiert den Pfaffentropfen. Der Jahrgang 2016 ist fertig.
Dönberg. „Der Pfaffentropfen Jahrgang 2016 ist jetzt fertig“, freut sich der Dönberger Hobby-Winzer Gerhard Martin Meyer. Ja genau, so hoch im Norden kann tatsächlich Wein angebaut werden. Allerdings fiel die jüngste Lese deutlich schlechter aus als die des Rekordjahrgangs 2015. Damals brachte die Ernte sechs 20-Liter-Fässer, diesmal nur die Hälfte. Dennoch ist der 83-Jährige mit dem Weißwein hochzufrieden: „Der Paffentropfen ist feinherb, lieblich auf der Zunge aber nicht süß.“
Grundlage für den Bergischen Wein sind sieben Rebstöcke, die im Garten von Meyer gehegt und gepflegt werden. Hinzu kommen weitere zwei aus dem Pfarrgarten. Pro Rebstock ist eine Ernte von 20 Kilo Trauben möglich — wenn das Wetter mitspielt.
Nach der Lese muss der Hobby-Winzer die Trauben erst einmal in eine Maischemühle füllen. „Dort werden die Trauben aufgerissen, nicht zermahlen“, erklärt Meyer. Danach steht die Presse, aus der der Most gewonnen wird. Dieser wiederum wird mit Hefe, Zucker und Schwefel versetzt. Dabei ist größtes Fingerspitzengefühl notwendig. „An dieser Stelle entscheidet sich besonders, ob der Wein gut oder schlecht wird“, sagt Meyer. Die Hefe unterstützt den Gärprozess, der Zucker ersetzt zum Teil die Sonne, Schwefel sorgt für Haltbarkeit. „Wenn man Wein trinkt und dann Kopfschmerzen hat, liegt es meist daran, dass zuviel Schwefel verwandt wurde“, sagt Meyer, der davon so wenig wie möglich einsetzt. Der Gärprozess dauert etwa 14 Tage, dann wird das Ergebnis gefiltert. „Der Wein wird mit drei Atmosphären durch die Filter gedrückt“, so Meyer. Bei diesem Arbeitsschritt werden zum Beispiel Eiweißstoffe entfernt.