Wülfrath Was die Wülfrather im Herbst bewegte

Jahresrückblick 2019 In den Monaten September und Oktober ist in der Kalkstadt einiges passiert, das für Aufregung sorgte.

 Gaby Gawrisch vom Stadtplanungsamt stellte das neue Online-Geoportal der Stadt Wülfrath vor.

Gaby Gawrisch vom Stadtplanungsamt stellte das neue Online-Geoportal der Stadt Wülfrath vor.

Foto: Blazy, Achim (abz)

September

Die Bürger-Initiative Düssel-West erhöht den Druck auf die Politik und sammelt Unterschriften gegen die Ausweisung des neuen Wohnbaugebietes. Rund 450 Bürger werden bis zum Monatsende unterschreiben. Überraschungsgast Bürgermeisterin Claudia Panke sagt, dass die Fläche als letztes bebaut werden würde, weil es im Stadtgebiet noch genügend Flächen für Lückenschlüsse gebe. Auch eine Demo von „Fridays for ­Future“ versucht die Initiative für ihre Lobbyarbeit zu nutzen. Doch im Stadtrat findet sie nur bei den Grünen und der Linken Unterstützer für ihre ablehnende Haltung gegenüber der Regionalplanänderung.

Das Planungs- und Bauaufsichtsamt ist laut Stadtverwaltung chronisch unterbesetzt. Projekte müssen verschoben werden. Dass es eine hohe personelle Fluktuation gibt, sieht die Chefin Claudia Panke auch darin begründet, dass es zwischen Politik und Verwaltung ein wenig kollegiales Miteinander gebe.

Simon Strecker (44) nimmt die Arbeit als neuer Geschäftsführer der Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft (GWG) auf. Es gab 100 Bewerbungen für die Stelle.

Dank der Freifunker Neanderland gibt es nach dem Zeittunnel und der Medienwelt nun auch in der Sporthalle Fliethe schnelles Gratis-Internet für die Besucher.

Der Kreisel ist seit dem 12. August wieder freigegeben: Einzelhändler aus der Innenstadt schätzen, dass sie wegen der verkehrlichen Auswirkungen des Kreisverkehrumbaus auf der Mettmanner Straße um die 40 Prozent Umsatzverluste verbuchen mussten.

Trotz regnerischer Witterung lockt das 32. Kartoffelfest wieder tausende Besucher in die Innenstadt. Mit 750 Kilogramm der Knollen gibt es beim Aufwiegen einen neuen Rekord zugunsten der Tafel. Letztere gewinnt auch das Mannschafts-Kartoffelschälen. Und auch Einzelsiegerin Hergard Fronober kommt von der Tafel für Niederberg.

Oktober

Carlos Ripoll (47) übernimmt zu Monatsbeginn die Nachfolge von Thomas Perterer als Leiter des Kalkwerks Flandersbach, der als „Vice President Operations“ künftig die gesamten Produktionsaktivitäten bei Lhoist Germany verantworten wird.

Die Westdeutsche Zeitung hakt bei Wirtschaftsförderer Karsten Niemann nach: Um zu erfahren, welche weißen Flecken es noch auf der Karte zum Breitbandausbau im Stadtgebiet gibt und welche Kosten mit deren Erschließung verbunden sind, hat die Verwaltung ein Düsseldorfer Büro mit einer Markterkundungsanalyse beauftragt. Bis zu 50 000 Euro Fördermittel vom Bund dürfen für diese Beratungsleistung ausgegeben werden. Ergebnisse sollen bis März kommenden Jahres vorliegen.

Gegen die Stimmen von Grünen und Linken stimmt der Rat der Stellungnahme der Verwaltung zur Regionalplan-Änderung zu, die Bereiche westlich der Düsseler Straße, südlich des Flehenbergs und westlich In den Eschen als Potenzialflächen für den Allgemeinen Siedlungsbereich (ASB) vorzusehen. Außerdem wird in Kombination von Anträgen von CDU und Wülfrather Gruppe beschlossen: „Für eine nachhaltige, das heißt ökonomische, ökologische und soziale Stadtentwicklung hat die innerstädtische Entwicklung Vorrang vor der Außenentwicklung. Außerdem wird ab sofort für alle zukünftigen Bauleitplanungen zur Entwicklung von Wohnbauland eine Rentabilitätsrechnung aufgestellt.“

Einstimmig spricht sich der Rat dafür aus, die Umsetzung des Raumprogramms für die Unterbringung der Feuer- und Rettungswache sowie des Baubetriebshofes und etwaiger Wohnungen für Einsatzkräfte auf dem ehemaligen Bahnhofsgelände zu prüfen.

Jede Menge Informationen zu den Themen Planen, Bauen, Umwelt- und Naturschutz sind jetzt im online gestellten Geoportal der Stadt abrufbar.

Die freie Aktive Kita an der Kastanienallee 55 hat eigentlich schon am 12. August den betrieb mit 30 Mädchen und Jungen aufgenommen, feiert aber erst jetzt offiziell die Eröffnung.

Christopher Bauer wird für weitere zwei Jahre als Leiter der TBW-Handball-Abteilung bestätigt. Er äußert Zweifel, dass die Sanierung des Daches der Sporthalle Fliethe bis zum 11. November abgeschlossen sein wird. Die Halle ist seit September gesperrt.

Andreas Seidler wird zum Vorsitzenden des CDU-Stadtverbandes gewählt. Christian Schölzel hatte das Amt zur Verfügung gestellt, weil er jetzt Leiter der Kämmerei des Kreises Mettmann ist. Die Partei will für die Wahl 2020 einen Bürgermeisterkandidaten aufstellen, nach elf Jahren müsse „frischer Wind“ in der Verwaltung wehen.

Weil nur 17 statt der nötigen 22 der insgesamt 66 Mitglieder ins Rathaus kommen, ist die Jahreshauptversammlung der Wülfrather Gruppe nicht beschlussfähig. Claudia Panke soll sich nach WZ-Informationen bis spätestens zum Monatsende gegenüber der WG erklären, ob sie ein drittes Mal als Bürgermeisterin kandidieren will.

Jeweils donnerstags, von 17 bis 18.30 Uhr, kann die Flüchtlingshilfe Inga jetzt die CDU-Geschäftsstelle in der Fußgängerzone als Kontaktbüro nutzen.

In Wülfrath gibt es kein Kinderprinzenpaar. Die Kalkstadt-Narren gehen mit Prinzessin Danielle Helling (16) und dem Motto „Ihr werdet lachen – Danielle I. wird’s alleine machen“ in die Session 2019/2020.

In eine Hängepartie kommt wieder Bewegung: Der Stadtkulturbund rührt die Werbetrommel für eine Nutzung des ehemaligen VHS-Hauses, Wilhelmstraße 189, durch Kulturschaffende und Vereine, erstellt einen Fragebogen und lädt zur Ideenwerkstatt ein. 14 Vereine melden Raumbedarf an. Auch die VHS selbst könnte zurückkehren. Die Stadtverwaltung begrüßt das Engagement.

Der Pensionärverein Rheinische Kalksteinwerke feiert mit 70 ehemaligen Mitarbeitern im Restaurant „Kleine Schweiz“ sein 60-jähriges Bestehen.

Bei einem Vor-Ort-Informationsstand der Sozialdemokraten beschweren sich Anwohner der Alten Ratinger Landstraße über „doppelt so viel Verkehr“, die gestiegene Lärmbelästigung und Dreck. Die Wülfrather Gruppe hat für den Stadtrat den Antrag gestellt, die Einbahnstraßenregelung aufzuheben, um vielen Verkehrsteilnehmern weitere Umwege zu ersparen, Tempo 30 einzuführen und die Straße für Lastwagen nicht zuzulassen.

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