Neviges Wandern gegen das Virus und für besseren Wasserspeicher

Neviges. · Im Anschluss an den Sponsoren-Marsch musste aber das Kaffeetrinken im Pilgersaal entfallen.

 Von der Brunnenplatte aus starteten rund 45 Wanderer, um Sponsorengelder für den „NeAs Hope – Eine Weltkreis“ zu erlaufen.

Von der Brunnenplatte aus starteten rund 45 Wanderer, um Sponsorengelder für den „NeAs Hope – Eine Weltkreis“ zu erlaufen.

Foto: Ulrich Bangert

„Wir halten einen Abstand von zwei Meter, das haben Pneumologen allen geraten, die sich draußen aufhalten, wir wollen niemanden gefährden“, sagt Theo Tilling mit einem Lachen bei der Begrüßung. Selbstverständlich werden keine Hände geschüttelt. Trotz der erheblichen Einschränkungen zur Eindämmung des Coronavirus hatten sich die Aktiven des Vereins „NeAs Hope – Eine Weltkreis“ dazu entschlossen, den Eine-Welt-Marsch durchzuführen. „Das ist der 25. Marsch“, merkt die Vorsitzende Karola Teschler beim Empfang der Teilnehmer am Start an der Brunnenplatte Im Orth an. Ganz so wie geplant war der Ablauf dann doch nicht: Das abschließende Kaffeetrinken im Pilgersaal fand nicht statt. Weil der Kuchen schon fertig war, konnte das Gebäck auf der Hand vor dem Dom genossen werden.

Bevor sich die rund 45 gut gelaunten Wanderer auf die Socken machten, berichtete Karola Teschler passenderweise am noch winterstillen Brunnen über das Wasser in Asumbi in Kenia, wohin der Erlös des Sponsorenlaufs fließen wird. „Das ist das absolute Gegenteil von uns: Es gibt kein fließendes Wasser, und das, was man bekommt ist infiziert. Die Leute leiden an Wurmbefall, die Kinder trinken nicht abgekochtes Wasser und werden krank. Jedes Jahr hofft man auf die Regenzeit, das Wasser wird in großen Tanks gesammelt. Die tägliche Ration ist zehn Liter Wasser, das mehrfach genutzt wird: Wenn es zum Waschen gebraucht wurde, wird anschließend damit geputzt“, hat Karola Teschler bei ihren Besuchen in Asumbi beobachtet.

Andere Verwendung für das Wasser vom Eierkochen suchen

„Wir sollten auch beim Umgang mit Wasser vorsichtiger sein“, so ihr Appell. Teschler verrät, dass sie das Wasser vom Eierkochen nicht so einfach wegschütten kann und eine andere Verwendung sucht. Die Wanderroute für die Tour wurde im Vorfeld von Elisbeth Tilling ausgearbeitet. Aus der Nevigeser Altstadt ging es über den Reiger Weg den Berg hinauf nach Tönisheide, über den Panoramarad­weg bis zum Schlagbaum, an der Putschenholzbeeke vorbei wieder ins Tal und vorbei am Schloss zum Dom.

Bis zum Abend kamen 1250 Euro für das Projekt zusammen

Ulrike Poppenburg fühlte sich durch das schöne Wetter animiert, mitzulaufen, begleitet durch ihre zwölfjährige Tochter: „Ich habe einfach Bock darauf und sonst nichts zu tun.“ Für reichlich Sponsoren für die neun Kilometer lange Tour hatten die Beiden im Vorfeld bereits gesorgt. Andrea Sander unterstützte gerne die Aktion, weil „es nicht allen Leuten so geht wie uns“. Aurelia Sura hält das Projekt für sehr okay: „Vor allem weiß ich, dass das Geld eins zu eins in Kenia ankommt.“ Bis zum Abend waren 1250 Euro zusammengekommen. „Das steigert sich im Laufe der Woche noch. Es wird noch einiges auf das Konto überwiesen“, weiß Karola Teschler aus Erfahrung. Sie konnte von einer Unterstützerin berichten, die sich wegen der aktuellen Virenlage nicht traute, in Gemeinschaft zu wandern, sie wollte allein auf Tour gehen und die Spende ebenfalls überweisen.

Benötigt wird das Geld, um in Asumbi ein Kinderheim mit 20 Plätzen zu bauen. „Das kann man auch aufstocken“, sagt Karola Teschler und ergänzt zum Thema Wasser: „Es werden große Wasserspeicher benötigt, durch den Klimawandel ist die Regenzeit verändert.“ Im August wird Teschler den Ort in Westkenia, rund 30 Kilometer vom Victoriasee, besuchen und mit zwei Franziskanerschwestern zurückkehren, die aus erster Hand über die Situation vor Ort berichten werden.

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