Wärmebild zeigt die Schwachstellen

Die Stadt bietet mit der Verbraucherzentrale Thermografie und Energieberatung im Paket an. Stadtwerke zahlen 50 Mal einen Zuschuss.

Wärmebild zeigt die Schwachstellen
Foto: Ingo Bartussek/Fotalia

Velbert. Heute Abend soll der Rat das integrierte Umwelt- und Klimaschutzkonzept verabschieden, um die laufenden Projekte und künftige Maßnahmen zur Verringerung des Treibhausgas-Ausstoßes zu bündeln. Als erste Schritte sind die Durchführung eines Klimaschutz-Monitorings und die Einstellung eines Klimaschutzmanagers mit Hilfe von Fördergeldern des Bundesumweltministeriums geplant. Doch Klimaschutz fängt im Kleinen an: „Deshalb bietet die Stadt jetzt zum ersten Mal in Zusammenarbeit mit der Verbraucherzentrale NRW und den Stadtwerken Velbert eine Thermografie-Aktion im Paket mit einer Energieberatung an“, sagt Meike Heß vom Planungsamt.

Für hohe Heizkosten-Rechnungen gibt es oft kuriose Gründe, ist die Erfahrung der Verbraucherschützer, die das Angebot gefördert von den Stadtwerken durchführen. Durch den Einsatz der Wärmebildkamera konnten schon bei so manchem Haus Fenster und Garagentore, die nur dürftig zugemauert waren, aufgespürt werden, von denen die Bewohner nichts ahnten. Oder die Energie-Berater stellten anhand der Infrarot-Bilder fest, dass das Dämmmaterial unter dem Dach ins Rutschen geraten war und so seinen Zweck nicht mehr erfüllen konnte. Um diese Probleme und klassische Schwachstellen, wie beispielsweise zu dünne Wände an Heizkörpernischen, aufzudecken, gibt es das Winterpaket, eine Kombination aus Wärmebildanalyse und Vor-Ort-Beratung.

In einer kalten Nacht macht der professionelle Thermograf mit der Wärmebildkamera mehrere Aufnahmen von der Gebäudehülle. Die Bewohner können ruhig weiterschlafen. Sie müssen erst hellwach sein, wenn beim vereinbarten Termin, die Energieberatung ins Spiel kommt. „Denn ohne fachkundige Deutung sind die Wärmebilder kaum mehr als ein hübscher Wandschmuck“, weiß Energieberaterin Susanne Berger von der Verbraucherzentrale. „Thermografien sind zwar eine gute Grundlage, aber sie können ohne das nötige Hintergrundwissen auch zu falschen Schlüssen verleiten.“ Die Experten analysieren die Bilder deshalb genau, gleichen sie mit ihrem Eindruck vor Ort ab und zeigen erst dann auf, wo kostbare Wärme verlorengeht. Dazu gibt es Tipps, wie die Eigentümer die Schwachstellen beseitigen können und wie viel sich dadurch sparen lässt. Auch gesetzliche Vorgaben und Fördermöglichkeiten werden erörtert.

Die Thermografie mit „Energieberatung bei Ihnen zu Hause“ wird im Zuge des Projekts „Energiewende“ der Verbraucherzentrale NRW angeboten. Die Aktion wird von der Europäischen Union, dem Land Nordrhein-Westfalen und dem Kreis Mettmann gefördert. „Die ersten 50 unserer Energiekunden erhalten einen Zuschuss von je 30 Euro“, erklärt Bert Gruber, Vertriebsleiter der Stadtwerke. Als Nachweis genüge das Gutachten mit Rechnung.

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