Wülfrath Vom Kugelschreiber zum Farbpinsel

Wülfrath · Alexandra Seiwert ist seit gut 30 Jahren bei der Stadt Wülfrath angestellt – in ihrer Freizeit geht sie gerne wandern oder schafft farbenfrohe Kunst.

 Alexandra Seiwert hat am 1. August 1988 ihre Ausbildung bei der Stadtverwaltung Wülfrath begonnen und trat im Jahr 1991 als Mitarbeiterin beim Ordnungsamt ein. In diesem Jahr feiert sie ihr 30-jähriges Dienstjubiläum.

Alexandra Seiwert hat am 1. August 1988 ihre Ausbildung bei der Stadtverwaltung Wülfrath begonnen und trat im Jahr 1991 als Mitarbeiterin beim Ordnungsamt ein. In diesem Jahr feiert sie ihr 30-jähriges Dienstjubiläum.

Foto: Tanja Bamme

Künstler, Musiker, Sportler oder doch eher Reisefreunde, Bücherwürmer oder Theaterliebhaber? Die Wülfrather Stadtverwaltung birgt mit ihren Mitarbeitern einen Pool an zahlreichen und verschiedenen Charakteren. In unserer Serie „Transparentes Rathaus“ möchten wir in Kooperation mit der Stadtverwaltung immer mal wieder Mitarbeiter und ihre Wirkungsstätten vorstellen. Dabei präsentieren wir Menschen, die nicht immer die „Erste-Reihe-Tänzer“ sind, sondern mitunter seit Jahrzehnten ihren Dienst eher im Verborgenen ausüben. Den Start macht Alexandra Seiwert, die in diesem Sommer ihr 30-jähriges Dienstjubiläum feiert.

„Nach meiner dreijährigen Ausbildung habe ich direkt beim Ordnungsamt angefangen und bin auch dabei geblieben“, berichtet die Wahl-Wülfratherin, die gebürtig aus Velbert stammt. Und obwohl die Stadt der Schlösser und Beschläge nicht sonderlich weit von der Kalkstadt entfernt ist, wusste Alexandra Seiwert vor ihrem Ausbildungsstart noch nicht wirklich, wo das Städtchen überhaupt liegt. „Ein Kollege hat mich nach Wülfrath zum Vorstellungsgespräch gefahren. Als Velberter haben wir uns eher in die andere Richtung orientiert“, gibt Alexandra Seiwert lachend wieder. Mittlerweile ist das „unbekannte“ Wülfrath aber ihr neues Zuhause geworden. Und auch aus der Stadtverwaltung kann sich die Verwaltungsfachangestellte nicht mehr wegdenken.

Waren es zunächst die „Knöllchen“, für deren Aufarbeitung sie zuständig war, hat sich das Aufgabenspektrum mit der Zeit deutlich verändert. „Heute bin ich für Gewerbe und Gaststätten zuständig und bearbeite beispielsweise die An-, Um- und Abmeldungen“, berichtet Alexandra Seiwert, die auch für die Genehmigungen von Veranstaltungen im Stadtgebiet zuständig ist. Wenn also das Kartoffelfest, die Kirmes oder der Herzog-Wilhelm-Markt geplant werden, muss das Vorhaben zunächst über ihren Schreibtisch wandern. „Spannend ist diese Aufgabe auf jeden Fall. Nicht zuletzt, weil man jede Gastroküche von innen kennt und immer wieder Publikumsverkehr hier hat“, erklärt Seiwert.

Aktuell steht das Ordnungsamt allerdings seit mehr als einem Jahr in Corona-Bereitschaft. Veranstaltungen wiederum finden keine statt. „Die Arbeit hat sich seit dem Pandemie-Ausbruch schon enorm gewandelt. Seit über einem Jahr machen wir die Gewerbeanmeldungen beispielsweise online. Aber das funktioniert sehr gut“, versichert die Verwaltungsfachangestellte, die gerne Hilfestellung leistet, wenn das Internet Zuhause mal nicht erreicbar ist. Dann funktioniert es im mittlerweile digitalen Rathaus auch noch analog.

Aber auch die Erstellung von Ordnungsverfügungen – beispielsweise bei einem positiven Corona-Fall – gehören seit neustem zur Arbeitsplatzbeschreibung der Mitarbeiterin. „Wir müssen auch am Wochenende oder in den Abendstunden Bereitschaftsdienste übernehmen. Das ist sicher vielen Bürgern nicht bewusst“, verrät Alexandra Seiwert, die sich von dem Mehr an Arbeit aber nicht entmutigen lässt. „Was ich an meiner Arbeit so schätze, sind besonders die Kollegen und das Miteinander. Wir sind einfach ein tolles Team.“

Und so ist es nicht verwunderlich, dass dieses „tolle Team“ auch am Hobby der Wahl-Wülfratherin teilhaben darf: der Kunst. Seit elf Jahren besucht Alexandra Seiwert Malkurse, hat ihre Dozentin damals bei der Volkshochschule kennengelernt. 14 Bilder hängen allein in ihrem Büro in der ersten Etage des Rathauses. „Weitere lassen sich im Flur finden. Und das nur, weil ich auch Zuhause schon keine freien Wände mehr zum Hängen habe“, berichtet die Hobby-Malerin, die die Kunst gerne als Ausgleich zum Arbeitsalltag nutzt.

Ebenso wie lange Spaziergänge und Wanderungen. Und das nicht erst seit dem Corona-Ausbruch. „Im Herbst 2019 habe ich die Alpen von Garmisch nach Bozen überquert. Das war eine großartige Erfahrung und soll bald wiederholt werden, wenn Corona es zulässt“, sagt Alexandra Seiwert.

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