"Verrückte Welten": Junge Künstler mit professionellen Ansätzen

Die Sparkasse präsentiert die Ergebnisse und die Gewinner eines Zeichenwettbewerbs.

Velbert. Ein Labyrinth aus Treppen. Jeder Schritt eine Entscheidung. Doch die Möglichkeiten sind offenbar zu groß, um den richtigen Weg zu finden. Das Bild von Muriel Liebergall ist eines der Kunstwerke, die beim Jugendwettbewerb der Musik- und Kunstschule zu sehen sind. Sie hatte Schüler zwischen elf und 20 Jahren aufgerufen, Bilder zum Thema „Verrückte Welten“ zu gestalten.

18 ausgewählte Werke sind nun in der Kundenhalle der Sparkasse Velbert ausgestellt; dort wurden jetzt die besten Arbeiten prämiert. Sie reichen von Vampirzeichnungen von Yildiz Aktas im Stil eines Manga-Comics („Was wäre, wenn sie existieren?“) bis zur Collage von Natalie Pogoda aus Schnürsenkeln, Strohhalmen, Legosteinen, einem Teebeutel sowie der Frage: „Weißt du, wer du wirklich bist?“. Dabei handele es sich um Bild-Text-Kombinationen, die über das Handwerkliche hinausgingen, sagt Dieter Sander-Manzek von der Musik- und Kunstschule: „Es sind Jugendliche, die den Weg in unsere Gesellschaft suchen, die Fragen stellen, weil sie noch nicht genau wissen, wohin es geht.“

Jeder Teilnehmer, dessen Werk zu sehen ist, erhielt neben einer Urkunde neues Zeichenmaterial und eine Gliederpuppe, um seine Techniken zu erweitern.

Gewinner wurden in zwei Altersgruppen benannt: Preisträger bei den Elf- bis Zwölfjährigen wurden Marie Hennecke und Verena Erdmann. In der höheren Altersgruppe beeindruckte die Jury einerseits Tobias Momberg: „Er hat mit seiner Bilderserie einen Kosmos geschaffen, der keine Grenzen kennt, weil er vom Betrachter weitergedacht werden kann“, betont der Kunstlehrer.

Zudem erhielt Aileen Kröger eine Auszeichnung für ihre farbenprächtige Schöpfung, die dem Fantasy-Genre entsprungen ist: Zentrale Figur ist eine Meerjungfrau an einer lichtdurchfluteten Küste, umgeben vom Feuervogel Phoenix und einem Wasserdrachen — „eine mythische Verbindung der Elemente“, erläutert die junge Künstlerin. „Aileen hat eine Zeichentechnik, die bereits ins Professionelle geht“, sagt Sander-Manzek. „Ihre Bilder könnten Illustrationen in Büchern sein.“

Die 14-Jährige ist noch mit einem zweiten Gemälde präsent: „Klein ist Groß“ lautet der Titel. Es zeigt ein elfenartiges Mädchen, nicht größer als eine Lupe, das auf einem antiken Schreibtisch steht — zwischen Federkiel, Tinte und einem Telefon mit Wählscheibe. Den wärmend-gelben Rahmen hat Aileen gleich mitgeliefert. Ihre Botschaft: „Es soll zeigen, dass auch kleine Menschen groß sein können.“ Ein Satz, der auch die Ausstellung selbst beschreiben könnte. Sie ist noch bis 11. Mai in der Sparkasse an der Friedrichstraße zu sehen.

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