Vermarktung läuft: Ab Juni verkaufen die Stadtwerke Strom

Der Tarif ist mit 21,40 Cent pro Kilowattstunde günstiger als der des RWE.

Wülfrath. Die Stadtwerke steigen noch im Frühjahr in den Stromvertrieb ein. Zum Jahreswechsel angekündigt, setzen Geschäftsführer Ulrich Siepe und Team die Pläne um. Noch in diesem Monat sollen alle Haushalte informiert werden. Einen ersten Eindruck vom Stromanbieter Stadtwerke erhielten am Wochenende die Mitglieder des Bürgervereins Wülfrath, denen Siepe die Idee skizzierte.

Im Gespräch mit unserer Redaktion wurde er detaillierter. Die wichtigste Nachricht für den Kunden: Der Stromtarif der Stadtwerke soll günstiger als der des RWE sein.

Der Energiemarkt verändert sich, was nur ein Grund dafür ist, dass sich auch lokale Energieversorger nach neuen Handlungsfeldern umschauen. In Wülfrath sind die Stadtwerke für Gas- und Wasserversorgung zuständig. Für die RWE Netz AG ist man Dienstleister.

Aber Strom hat die Stadttochter bisher nicht angeboten. Das wird sich jetzt ändern. „Wir haben die Vorbereitungen abgeschlossen. Wir können in die Vermarktung einsteigen“, so Siepe. In einer Mailingaktion soll allen Haushalten im Stadtgebiet der neue Tarif schmackhaft gemacht werden.

Ab dem 1. Juni bewegen sich die Stadtwerke auf dem Strommarkt. 21,40 Cent kostet die Kilowattstunde. „Damit bewegen wir uns unter dem RWE-Niveau“, betont Siepe. „Wir können ein Produkt anbieten, das preislich konkurrenzfähig ist“, ergänzt er.

Auch vor dem Bürgerverein verhehlte er nicht, „dass es sehr wohl Stromanbieter gibt, die noch billiger sind“. Siepe rät zum Vergleich: Laufzeiten, Mindestabnahmemengen, Vorauszahlungen — laut Siepe gibt es diverse Aspekte, die einen billigen Preis am Ende unattraktiver machen.

„Außerdem“, betont er im Gespräch, „sind wir als kommunales Unternehmen vielfältig vor Ort aktiv“. Schließlich unterstütze man auch Martinszüge und den Herzog-Wilhelm-Markt, schalte Anzeigen in Vereinsfestschriften und sponsore Trikots für den Wülfrather Sport. Siepe: „Ob das ein Internetanbieter auch tun würde?“

Aktionen vor dem Kundenforum am Heumarkt, Informationen am Einkaufstag „Frühlingserwachen“ — die Stadtwerke planen eine Reihe von Werbe- und Infomaßnahmen, um den eigenen Stromtarif am Markt zu positionieren.

Siepe wagt keine Einschätzung, wie viele Haushalte man gewinnen könne. „Wird der Tarif ein Erfolg, müssen wir mal schauen, was wir noch machen können.“ Um den Strom in Wülfrath anbieten zu können, kooperieren die Stadtwerke mit einem anderen kommunalen Versorger im Kreis Mettmann. Den Namen nennt Siepe noch nicht. „Später“, sagt er — und lächelt.

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