Verein haucht Platz neues Leben ein

Aus Kostengründen wollte die Stadt den Platz an der Hohenbruchstraße stilllegen. Die Sportfreunde Siepen hauchen ihm wieder Leben ein.

Verein haucht Platz neues Leben ein
Foto: Ulrich Bangert

Neviges. Der Siepen ohne Sportplatz und Fußball? „Das geht nicht, das müssen wir verhindern“, waren sich Michel Schwäbe und Paul Schock einig, als der Stadtrat beschlossen hatte, die Sportanlage an der Hohenbruchstraße aus Kostengründen stillzulegen. „Wir haben hier schon als Kinder gespielt“, erinnern sich der erste und der zweite Vorsitzende der Sportfreunde. Das Duo brachte neuen Schwung in den 55 Jahre alten Verein, der 2013 keine Mannschaft mehr aufstellen konnte, sich vom Spielbetrieb verabschiedete.

Michael Schwäbe, Sportfreunde Siepen

Im vergangenen Jahr schaffte die Mannschaft in der Kreisliga den Aufstieg von C nach B. Jetzt sieht es nicht so gut aus: „Wir spielen gegen den Abstieg“, so der Vorsitzende Michel Schwäbe und hofft mit sieben Neuzugängen die Klasse zu halten. Anfang März beginnt die Rückrunde, da sind die Siepener bei der Langenberger SG zu Gast.

Neben dem Training versucht die Mannschaft in Testspielen ihre Leistung zu bestimmen. Gestern trat man gegen SC Uellendahl an. Der neue Spielertrainer Andreas Nitas sah ein 4:4 unentschieden seiner Schützlinge. Am 9. Februar steht das nächste Freundschaftsspiel gegen die zweite Mannschaft von Union Wuppertal an. Im vergangenen Sommer gründete sich eine zweite Mannschaft, die in der Kreisklasse C spielt. „Denen geht es weniger um den Aufstieg als vielmehr um den Spaß am Spiel“, weiß der Vorsitzende und kündigt an, dass man im Laufe des Jahres eine Jugendabteilung aufbauen möchte.

Wichtiger als der sportliche Erfolg ist dem Vorstand, dass den Siepenern der Platz erhalten bleibt. Seit Anfang des Jahres hat der Verein die Anlage von der Stadt Velbert gepachtet und muss für alle Kosten aufkommen. „Wir haben uns hingesetzt und gerechnet und festgestellt, dass wir die 12 000 Euro für die Betriebskosten und weitere 10 000 Euro für den Unterhalt aufbringen können“, so Schwäbe, der 20 engagierte Sponsoren fand. Ebenso dankt er Hans Hilberg, der sich ehrenamtlicher Platzwart kümmert. „Zum Glück ist der Platz in einem recht ordentlichen Zustand, der Einsatz von schweren Maschinen ist nicht nötig.“

Nicht nur auf dem Platz, sondern auch im Vereinshaus soll wieder Leben einziehen. „Wir haben in den vergangenen Wochen viel renoviert. Außerdem wird eine neue Zapfanlage eingebaut, neben Pils wird Alt ausgeschenkt“, kündigt Pressewart Thomas Beller an und verweist auf die Eröffnung in gut einem Monat. „Nachmittags wollen wir auch Waffeln und Kaffee anbieten.“ Traditionelle Veranstaltungen, die in der Vergangenheit immer gut ankamen, bringen die Sportfreunde wieder auf den Terminkalender, wie das Osterfeuer am Karsamstag oder das Sommerfest.

Ein bisschen ist der Vorstand auf seinen Einsatz stolz: „Wir sind der erste Fußballverein in Velbert, der seinen Platz selbst bewirtschaftet“, hat Michel Schwäbe von der städtischen Sportverwaltung erfahren.

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