Velbert: Öl verseucht Diakonie-Teich

Unfall beim Einfüllen von Heizöl: Plötzlich steht es 40 Zentimeter hoch im Keller und fließt nach draußen. Die Folgen sind noch unklar.

Velbert. Die Diakonie Bleibergquelle in Velbert ist am Mittwochvormittag knapp an einer Umweltkatastrophe vorbeigeschrammt. 40 Zentimeter hoch stand plötzlich das Heizöl im Keller des Diakonissen-Mutterhauses.

Als sich die streng riechende Flüssigkeit später auch noch den Weg durch die Kanalisation nach draußen gesucht hatte und in den Diakonie-Teich ergoss, war Alarmstufe Rot ausgelöst. Auf rund 400 Quadratmetern schimmerte es an der Oberfläche in sämtlichen Regenbogenfarben.

Mit einem Großaufgebot samt Ölwehrfahrzeugen rückten die Velberter Feuerwehr und eine Spezialfirma an. Sie hatten die Lage zwar schnell unter Kontrolle, das Abpumpen des Öls dauerte allerdings bis in die Abendstunden hinein. "Wir mussten sogar zwei kleine Bäche, die Hacklandbeeke und die Bleibergbeeke, die durch den Teich verlaufen, mit Tauchpumpen und Schläuchen umleiten, damit das Öl nicht noch weiter verteilt wird", sagte Einsatzleiter Hans-Werner Kurth am Abend.

"Jetzt macht uns die Dunkelheit zu schaffen. Wie erfolgreich wir waren oder ob der Teich möglicherweise sogar komplett ausgepumpt und ausgekoffert werden muss, können wir erst bei Tageslicht abschätzen." Gegen 19 Uhr war der Einsatz jedenfalls erst mal beendet.

"Was genau die Ursache ist, wissen wir immer noch nicht", kann der Einsatzleiter nur Mutmaßungen anstellen. "Entweder technisches oder menschliches Versagen. Das müssen die Untersuchungen ergeben."

Gegen 11 Uhr am Mittwoch erwartete die Diakonie, in der sich tagsüber bis zu 1000 Menschen aufhalten, eine neue Heizöllieferung. 16.000 Liter sollten in die Tanks im Keller gepumpt werden. Was normalerweise problemlos funktioniert, ging gestern schief. "Ob es der falsche Tank war, ob die Ölsperre, die den Tankvorgang beendet, versagte oder ob der Fahrer nicht aufgepasst hat - wir wissen es nicht", so Hans-Werner Kurth. "Fest steht, dass gewaltiger Ärger droht."

Tatkräftige Hilfe bekam die Feuerwehr von Mutter Natur. Dem Winterwetter und den frostigen Temperaturen sei dank, sind zurzeit rund zwei Drittel des Diakonie-Teiches mit Eis bedeckt. "Das war unser Glück", erklärte der Einsatzleiter. "Da Öl leichter ist als Wasser, schwimmt es oben. Von daher waren die Eisschollen eine natürliche Barriere, die den einen Zentimeter dicken Schmierfilm auf die eisfreien rund 400 Quadratmeter beschränkte. Bleibt nur zu hoffen, dass der zeitweise Regen nicht Teile nach unten und damit unter das Eis gedrückt hat."

Menschen waren übrigens zu keiner Zeit in Gefahr. Allerdings lag den ganzen Tag über der strenge Ölgeruch über dem Gelände an der Grenze zwischen den Velberter Ortsteilen Mitte, Langenberg und Neviges.

Als Retter in der Not kam die Feuerwehr trotzdem zum Einsatz. Sie fing eine Ente ein, die einsam ihre Kreise im schillernden Wasser zog. "Wir haben sie uns mit dem Köcher geschnappt und anschließend ins Tierheim gebracht", sagte Hans-Werner Kurth. "Der ölverseuchte Teich war kein Aufenthaltsort mehr für das Federvieh."

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