Velbert lässt den Rückkauf der Stadtwerke prüfen

Der Essener Energieriese RWE hält 49,9 Prozent am Unternehmen. Experten sollen nun durchrechnen, ob die Stadt klug beraten wäre, Anteile zurückzukaufen.

Velbert. Der Rat der Stadt Velbert hat mit großer Mehrheit beschlossen, dass der Rückkauf der RWE-Anteile (49,9 Prozent) an den Stadtwerken geprüft werden soll. Der Aufsichtsrat der Beteiligungsgesellschaft Velbert (BVG) muss sich nun mit dem Thema befassen.

Nach dem gescheiterten Stadtwerkeverbund mit Remscheid und Solingen hatte Velbert 2009 weitere Anteile an den Essener Energieriesen verkauft und mit 50,1 nur die knappe Mehrheit behalten.

Die SPD hat den Rückkauf der Stadtwerke-Anteile in ihrem Wahlprogramm als Ziel benannt, begründet dies jedoch nicht näher. Die Fraktion Die Linke hatte für Dienstag einen entsprechenden Antrag im Rat gestellt.

„Die Motivation des Rückkaufs hat sich mir noch nicht erschlossen“, sagte am Mittwoch Velberts Kämmerer Dirk Lukrafka. Fakt sei, dass die Stadt nicht das Geld habe, die Anteile zurückzukaufen. Lukrafka: „Was das Ganze kosten wird, weiß ich nicht.“ Er schätzt aber, dass es um einen Betrag jenseits der 50 Millionen Euro ginge. Beim Verkauf hatte die Stadt laut Lukrafka rund 60 Millionen Euro bekommen.

Der Aufsichtsrat der Beteiligungsgesellschaft Velbert wird laut Lukrafka einen Profi damit beauftragen, den finanziellen Deal zu bewerten und Markterwartungen, Rendite sowie Umsätze analysieren zu lassen.

„Die Stadtwerke machen ein guten Job, genießen bei ihren Kunden ein gutes Ansehen — auch mit dem Gesellschafter RWE“, sagte Lukrafka. Nur weil zurzeit viele Städte und Kommunen auf Rekommunalisierung setzten, müsse Velbert nicht auch auf den Zug aufspringen. Für eine Entscheidung fordert Velberts Finanzchef erst einmal Zahlen. Erst dann könne er sich eine Meinung bilden.

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