Velbert: „Karteileiche“ entsorgt

Nach sechs Jahren kippt die Politik den Bebauungsplan Elsbeeker Straße.

Velbert. Der Umwelt- und Planungsausschuss hat jetzt die Beschlüsse über die Aufstellung des Bebauungsplan Nr. 443.01 - Elsbeeker Straße/Konrad-Adenauer-Straße - vom Juni 2003 aufgehoben und damit die höchst umstrittene Straßenrandbebauung längs der Elsbeeker Straße endgültig zu den Akten gelegt. Man habe "eine Karteileiche entsorgt", so der Vorsitzende Volker Münchow.

Zu Lebzeiten hatte das Projekt bereits von Geburt an zu massivem Protest und der Gründung der Bürgerinitiative Lüpkesberg geführt, die binnen weniger Tage knapp tausend Unterschriften gegen das Vorhaben vorlegte. Die Gegner der Bebauung kritisierten, dass der ohnehin schon "extrem zugebaute" Lüpkesberg weiter verdichtet, zudem der letzte naturnahe Erholungsraum in diesem Gebiet zerstört werde.

Verbunden mit dem geplanten Bau von Doppelhäusern samt Garagen war allerdings die kostenträchtige Auflage, die zwischen Elsbeeker Straße und Lüpkesberger Weg verlaufende, bis heute verrohrte Elsbeeke wieder freizulegen und zu renaturieren.

Dazu hatte der für das Gewässer zuständige Bergisch-Rheinische Wasserverband (BRW) eine verbindliche Zusage des Investors verlangt, die jedoch nie erfolgte. Nachdem das Projekt, das über das Entwurfsstadium nie hinauskam, offensichtlich nicht weiter betrieben wurde, hat der Ausschuss es nun beerdigt.

Für eine Teilfläche des Plangebiets gilt damit weiterhin der Bebauungsplan Nr. 443 - Lüpkesberg Südhang - der keine Bebauung zulässt und die Erhaltung von Natur und Landschaft festlegt. Lediglich die Öffnung bzw. Wiederherstellung der Elsbeeke als Fließgewässer wäre möglich.

Im Bereich des offenen Bachlaufs bleibt es beim Bebauungsplans Nr. 408 - Asbruch -, der für den Taleinschnitt Landwirtschaft festschreibt und ebenfalls keinerlei Bebauung ermöglicht.

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