Velbert: Jobsuche - Weniger Arbeitslose als 2007

Auf dem Ausbildungsmarkt sieht es dagegen schlechter aus.

Velbert. Der Frühjahrsaufschwung hat sich auf die Arbeitslosenzahlen in Velbert positiv ausgewirkt. Aktuell sind 3779 Menschen ohne Job. Das sind 125 weniger als im April und 322 weniger als noch vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote für den Bereich Niederberg (Velbert, Heiligenhaus und Wülfrath) sank in den vergangenen zwölf Monaten von 8,7 auf derzeit 8 Prozent.

Dieses Ergebnis ist nicht nur dem Wirtschaftsaufschwung zu verdanken, sondern auch den Maßnahmen, die die Arbeitsagentur anbietet und dem eigenen Engagement der Suchenden, um wieder einen Job zu bekommen. "Von jedem Arbeitslosen wird erwartet, dass er selbst alles dafür tut, um seine Arbeitslosigkeit zu beenden", sagt Katja Heck, Geschäftsführerin der zuständigen Agentur für Arbeit Wuppertal.

Unterstützt werden die Suchenden unter anderem durch geförderte Fortbildungen, die die Chancen auf dem Arbeitsmarkt verbessern. Oft sind das keine Umschulungen, sondern ledigliche Erweiterungen der Kenntnisse, die das I-Tüpfelchen in einer Bewerbung sind, wie etwa bessere Computerkenntnisse oder Wirtschaftsenglisch.

In Velbert gibt es eine ganze Reihe von Bildungsträgern, die entsprechende Seminare anbieten. Etwa die GLW (Gemeinschaftlehrwerkstatt der Industrie), die EDB (Erfolg durch Bildung) oder die WIPA (Wirtschaftsschule Paykowski). Letztere kann nach eigenen Angaben eine Erfolgsquote zur Integration in den Arbeitsmarkt von 77 Prozent aufweisen.

Bei den Ausbildungsstellen dagegen sieht es schlechter aus: Bei der Arbeitsagentur Geschäftsstelle Velbert sind derzeit 433Ausbildungsstellen gemeldet. Das sind 10,5 Prozent weniger als im Vorjahr. Dagegen sind 1186Bewerber gemeldet. Insgesamt 160 Stellen sind noch unbesetzt.

Viel zu wenig für die 605 Jugendlichen, die noch keinen Platz gefunden haben. "Und es sind nur noch 63Tage bis zum Beginn des neuen Lehrjahres", sagt Katja Heck. Sie empfiehlt den Jugendlichen über den Tellerrand hinauszublicken und sich in anderen Städten zu bewerben. In Düsseldorf und Wuppertal sieht die Ausbildungssituation besser aus.

Das Problem auf dem Velberter Ausbildungsmarkt ist kein neues: Es mangelt an Stellen für Haupt- und Realschüler. Aber Heck verspricht: "Es wird niemand am Ende des Jahres dastehen, der nichts hat." Wer keinen Ausbildungsvertrag bekommt, für den hält die Arbeitsagentur andere Maßnahmen bereit, wie Praktika, die den Einstieg im nächsten Jahr erleichtern.

An die Unternehmen appelliert Heck: "Wir brauchen Ausbildungsplätze." Und sie macht die Aufnahme eines Lehrlings schmackhaft: Dafür gebe es nicht nur einen Bonus, sondern auch Nachhilfe-Stunden für schlechter qualifizierte Bewerber.

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