Velbert: Gesamtschule ist auf dem Olymp

Velberter Schüler haben einen „RaumTraum“ gewonnen.

Velbert. Der "RaumTraum" ist preisgekrönt. Im Rahmen der Bildungsinitiative "Kinder zum Olymp!" hat die Gesamtschule Velbert-Mitte beim bundesweiten Wettbewerb "Schulen kooperieren mit Kultur" der Kulturstiftung der Länder in der Sparte Bildende Kunst, Architektur und Kulturgeschichte gewonnen. Dieser ist mit 1000 Euro dotiert. Geld, das in ein Nachfolge-Projekt fließen soll, wie Schulleiterin Antje Häusler am Montag betonte.

Mehr als 700 Schulen in Deutschland reichten zum Wettbewerb Beiträge ein, davon über 100 in der Kategorie Klassen 10bis 13. Was jetzt ausgezeichnet wurde, fand seine Anfänge schon 2009 - bei der Aktion "55 Türen für Velbert". Schon daran, so Dieter Sander-Manzek, Musik- & Kunstschule, hatten Gesamtschüler mitgewirkt. "Es ist einfach beachtlich, was aus einem Ereignis werden kann, wenn Anstöße aufgenommen werden", zeigte er sich begeistert. Zum damaligen Zeitpunkt sei nicht absehbar gewesen, "was letztendlich bewirkt wurde".

Parallel zur Gestaltung der Türen nach einem Aufruf des Schloss- und Beschlägemuseums konzipierte Sander-Manzek acht Labyrinthräume in der Kunst- und Musikschule. Und wieder waren Schüler daran beteiligt. "Was empfinden sie beim Gang durch die Räume? Welche Assoziationen gibt es? Daraus sind Texte entstanden", skizziert Sander-Manzek. Und aus diesen Geschichten und Gedichten zu den Räumen der Erinnerung wurde ein Buch.

Im nächsten Schritt entstand der "RaumTraum" - ein Projekt, das in Kunst- und Deutschunterricht 60 Schüler der zehnten Klasse animierte. Poetisch und künstlerisch setzten sie sich mit dem Thema auseinander. "Hier hat kein Schüler für den Papierkorb gearbeitet. Das sind professionelle Werke", unterstrich am Montag Kunstlehrer Detlef Mischo unter dem Beifall der Schüler.

Und die Mädchen und Jungen haben spektakuläre Kästen - mit Beleuchtung mit Discokugel, mit Spraydose, mit Fotoausstellung und vielem mehr - gestaltet. Dass daraus eine Ausstellung entstand, die Texte von Schülern dargeboten wurden, hat in der Summe zum Urteil der Jury geführt, die die "originelle, intensive und vielfältige Auseinandersetzung zum Thema Raum" bejubelte.

Geschnitzte Holzfiguren stehen im Mittelpunkt des neuen Projekt, wie Mischo verriet. "Wir sitzen alle in einem Boot" ist das Motto. Rund 120 Figuren sind fertig. "Die Schüler sind anhand ihrer geschaffenen Figur zu identifizieren", so der Kunstlehrer. Wieder sollen Kunst- und Musikschule mitwirken. Und Deutschlehrerin Melanie Große-Beckmann stellt Überlegungen an, wie diese Figuren in Gespräch miteinander treten. "Die Erwartungen sind hoch. Wir müssen wieder gewinnen", kommentiert das Häusler mit einem Schmunzeln.

Stellvertretender Bürgermeister Hinnerk Tegtmeier hatte Geld für die Klassenkassen dabei - und viele Worte für eine Aktion, die ihn begeistert hatte: "Kultur ist kein Luxus. Kultur ist notwendig."

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