Unterstützung für junge Familien

Am Klinikum Niederberg werden Mutter und Kind von Hebammen vor, während und nach der Geburt rundum versorgt.

Unterstützung für junge Familien
Foto: Matthias Hiekel/dpa

Velbert. Eine Geburt ist ein großer Einschnitt im Leben einer Familie. Viele Frauen vertrauen dabei während der Schwangerschaft, bei der Geburt und auch im Wochenbett auf das Wissen und Können von Hebammen. Auch im Helios Klinikum Niederberg stehen Hebammen und ein hebammengeleiteter Kreißsaal zur Verfügung, um werdenden Müttern die Geburt ihres Kindes so angenehm wie möglich zu machen. Deutschland ist das einzige Land, in dem die sogenannte Hinzuziehungspflicht einer Hebamme besteht. Sie besagt, dass eine Hebamme eine normal verlaufende Geburt alleine leiten darf. Einem Arzt hingegen ist es lediglich in Notfällen gestattet, eine Entbindung ohne eine Hebamme durchzuführen.

Viele werdende Mütter vertrauen schon während der Schwangerschaft auf die Kompetenzen einer Hebamme. Sei es durch den Besuch von Geburtsvorbereitungskursen oder auch in allen Fragen rund um die Schwangerschaft und die bevorstehende Geburt. Häufig findet die vorgeburtliche Betreuung in Kooperation mit dem Gynäkologen statt. Sofern keine Komplikationen eintreten, kann die gesamte Geburt allerdings auch ausschließlich von Hebammen begleitet werden.

Neben dem normalen Kreißsaal gibt es am Klinikum Niederberg ein alternatives Modell, den hebammengeleiteten Kreißsaal. Dort können sich Frauen, die keine Schwangerschafts- oder Geburtsrisiken aufweisen, für dieses Konzept entscheiden. Im Verlaufe der Geburt und im weiteren Verlauf auf der Wochenbett-Station werden die Frauen ausschließlich von Hebammen betreut. Nur bei der Notwendigkeit medizinischer Intervention ist sofort und ohne Zeitverzögerung ärztliche Betreuung für Mutter und Kind möglich. Sollten Komplikationen unter der Geburt auftreten, sind Mutter und Kind durch den Anschluss an das Perinatalzentrum des Klinikums bestens aufgehoben.

Den hebammengeleiteten Kreißsaal gibt es an der Robert-Koch-Straße schon seit dem Jahr 2008 — zu dieser Zeit war dieser der erste in Nordrhein-Westfalen. Auch im Velbert überwiegen die positiven Eindrücke: „Ich bin mit dem Konzept des hebammengeleiteten Kreißsaals sehr zufrieden“, sagt Gerd Degoutrie, Chefarzt der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe. „In den vergangenen neun Jahren haben viele glückliche Mütter im hebammengeleiteten Kreißsaal entbunden und von der interventionslosen Geburt profitiert.“

Auch nach der Geburt und im Wochenbett können Mütter sich auf die Unterstützung durch die Hebamme verlassen: Sie kommt auch nach Hause und unterstützt die Mutter in allen Fragen rund um das Stillen, die Rückbildung oder auch die neue Lebenssituation. Ziel ist neben der gesunden Entwicklung von Mutter und Säugling vor allem die Entwicklung einer starken Mutter

Jede werdende Mutter hat ein gesetzlich geregeltes Anrecht auf Hebammenbetreuung. Eine Hebamme begleitet eine Frau in einer sensiblen Zeit sowohl in medizinischen Fragen als auch als psychologische Unterstützung. Hebammen unterstützen werdende Mütter darin, an sich selbst zu glauben. Qualifizierte Hebammenarbeit sorgt für eine gute Bindung zwischen Mutter und Kind und der ganzen Familie. Sie leistet damit einen wichtigen Beitrag für die ganze Gesellschaft.

Auch das Team der Geburtshilfe hat aus dem Konzept gelernt und Strukturen des hebammengeleiteten Kreißsaals in den allgemein geleiteten Kreißsaal übernommen. HBA

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