Umgebauter Rettungswagen: Spielmobil ist einsatzbereit

Die katholische Gemeinde hat einen alten Rettungswagen umrüsten lassen. Einmal in der Woche wird er Spielangebote in die Stadtteile bringen.

Wülfrath. Äußerlich erinnert an dem neuen Fahrzeug der katholischen Kirchengemeinde nichts mehr an einen Rettungswagen. Die orangene Signalfarbe ist einem dezenten Weiß gewichen, und statt der Notrufnummer zieren jetzt Bilder der Gemeindekirchen den Bus. Nur der Innenraum lässt noch gut erahnen, welche Funktion der zehn Jahre alte Bus ursprünglich besaß. „Er ist noch fast originalgetreu der eines Rettungswagens“, sagt Martin Sträßer vom Pfarrgemeinderat. „Lediglich die ehemalige Trage für die Patienten haben wir in einen praktischen Tisch mit darunterliegenden Schubladen umbauen lassen.“

Genügend Stauraum wird der Bus für seine neue Aufgabe auch brauchen können, denn die katholische Kirchengemeinde hat den ausgemusterten Rettungswagen für ein besonderes Projekt erworben. „Der neue Bus soll demnächst als Spielmobil unterwegs sein“, sagt Sträßer, Schirmherr des Projektes. Nicht mehr der Transport von kranken Menschen wird künftig zu den Aufgaben des Busses gehören, sondern er wird Spielutensilien zu den Wülfrather Kindern bringen.

Geplant ist ein wöchentlicher Einsatz. Dabei soll jede Woche ein anderer Stadtteil angefahren werden. „Somit würden wir im Monat jeden der vier Wülfrather Stadtteile Düssel, Ellenbeek, Rohdenhaus und die Stadtmitte einmal anfahren“, erläutert Sträßer.

Für die wöchentlichen Spiel-Einsätze haben sich bereits drei Teams aus ehrenamtlichen Helfern zusammengefunden. „Die Resonanz war riesig. Viele Leute haben uns in der Idee bestätigt und halten das Spielmobil für eine tolle Sache“, sagt Sträßer.

Eine der Helferinnen ist Veronika Thromberens. Am Freitag ist sie mit anderen Ehrenamtlichen zur Kirche St. Joseph gekommen, um ihr neues Einsatzfahrzeug auf Hochglanz zu polieren. „In den kommenden ein bis zwei Wochen soll es vielleicht schon losgehen — da steigt die Vorfreude natürlich sehr“, sagt Thromberens, selbst Mutter eines Kindes.

In Zukunft wird die Wülfratherin mit zwei weiteren Helfern einmal im Monat in die Ellenbeek fahren. Für einen häufigeren Einsatz fehlt ihr momentan noch die Zeit, außerdem solle das Spielmobil auch etwas Besonderes bleiben und seinen Reiz bei den Kindern nicht so schnell verlieren. „Auf die Resonanz der Kinder bin ich jetzt besonders gespannt. Ich hoffe, dass sie die Aktion gut annehmen werden“, sagt Martina Thromberens.

Einzig vor der Fahrt mit dem großen und unübersichtlichen Bus graut es Thromberens noch. Aber Pastor Langel ermutigt sie: „Da fahren wir vorher mal auf einen Parkplatz und üben ein bisschen. Das ist einfacher als ihr denkt“, so Langel. Über die Funktion als Spielmobil hinaus soll der neue Bus auch auf Stadtfesten und bei Veranstaltungen zum Einsatz kommen. „Wir wollen nicht immer nur auf die Leute in der Kirche warten, sondern auch rausfahren und zu den Menschen kommen“, sagt Sträßer. Besonders junge Menschen und Familien will die Gemeinde so vermehrt ansprechen.

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