Tunnelflimmern kurzfristig abgesagt

Hauptorganisator Mark Rieder hatte die Entscheidung am Wochenende getroffen. Für ihn ist der Spaß auf der Strecke geblieben.

WüRG-Vorsitzender Matthias Freund, Hauptorganisator Mark Rieder und Kämmerer Rainer Ritsche (v.l.) erklären das Aus.

WüRG-Vorsitzender Matthias Freund, Hauptorganisator Mark Rieder und Kämmerer Rainer Ritsche (v.l.) erklären das Aus.

Foto: Andreas Reiter

Wülfrath. „Leider müssen wir mitteilen, dass das Tunnelflimmern in diesem Jahr nicht stattfinden wird.“ Kämmerer Rainer Ritsche eröffnete gestern in Vertretung von Bürgermeisterin Claudia Panke eine Pressekonferenz am Zeittunnel, bei der eigentlich noch einmal über das Programm gesprochen werden sollte. Hauptorganisator Mark Rieder hatte tags zuvor der Verwaltung mitgeteilt, dass die Veranstaltung ausfallen wird.

Mark Rieder, Hauptorganisator des Tunnelflimmerns

Gestern lieferte er die öffentliche Begründung: „Ich habe meine Arbeit eingestellt, weil ich nicht mehr hundertprozentig dahinterstehe.“ Er habe das ganze Wochenende darüber nachgedacht, bis er zu diesem Entschluss gekommen ist. Alle Beteiligten sollten sich im Herbst zusammensetzen, um „die Probleme, die man miteinander hat, auszudiskutieren“, so Mark Rieder. Das Tunnelflimmern sei zu einer Veranstaltung geworden, bei der „viele kooperieren und viele keinen Spaß mehr dabei haben“.

Auch bei der Filmauswahl habe es Probleme gegeben, dies sei aber nicht der Auslöser gewesen. Die Geschmäcker seien unterschiedlich. Mark Rieder sagte, er lehne auch erfolgreiche Filme ab und probiere gerne auch kleinere Produktionen aus. Auf die Frage, wer die Filmauswahl treffe, war die Antwort eindeutig: „Größtenteils entscheide ich.“ Zu Unstimmigkeiten in der Vergangenheit hatte nach seinen Angaben auch Kritik aus der Gruppe der Organisatoren beigetragen, etwa wenn die Besucherzahl schlecht war — was aber eher dem Wetter geschuldet war.

Karsten Niemann, Leiter des Amtes für Wirtschaftsförderung, Kultur und Tourismus, zeigte sich geschockt von der Absage: „Für uns ist eine Bombe hochgegangen.“ Das Tunnelflimmern sei eine etablierte Marke, an der die Stadt festhalten wolle. Die abgesagte Veranstaltung wäre die Zwölfte gewesen. Die Entscheidung stehe fest, nun müsse man den Blick in die Zukunft Richten. „Alle Beteiligten sind grundsätzlich Willens, weiterzumachen“, so Karsten Niemann. Auch er verwies auf klärende Gespräche im Herbst. Die Stadt danke allen bisherigen Unterstützern und Mitwirkenden sehr herzlich. Die Sponsoren hätten schon signalisiert, auch künftig ein Open-Air-Kino in Wülfrath zu unterstützen, versicherte der Wirtschaftförderer.

Matthias Freund, Vorsitzender der WüRG, sprach davon, dass „ein Zusammensetzen sehr nötig ist“. Der Aufwand der WüRG beim Tunnelflimmern ist recht hoch. Für den Auf- und Abbau, den Ausschank und weiteres muss die Rockgemeinschaft bis zu 20 Leute auf die Beine bringen, um einen reibungslosen Ablauf der Veranstaltung zu ermöglichen. „Wir wollen grundsätzlich weitermachen, müssen uns aber anders aufstellen“, so die Meinung von Matthias Freund.

Bisher wurden laut Mark Rieder rund 60 Eintrittskarten über Neanderticket und den Genießertreff Schlüter verkauft. Die Kosten sollen natürlich rückerstattet werden. Bei Neanderticket würden die Käufer in Kürze angeschrieben. Da die Ticketbesitzer, die ihre Eintrittskarten beim Genießertreff Schlüter gekauft haben, anonym sind, müssen sich diese dort melden, um ihr Geld zurückzubekommen. Die Stadt informiert, dass „das genaue Verfahren zur Rückabwicklung in Kürze bekannt gegeben wird“.

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