Trägerverein Niederbergisches Museum: Stadt soll sich stärker einbringen

Der Vorstand des Trägervereins Niederbergisches Museum will von der Stadt die Übernahme der Betriebskosten für das Gebäude.

Wülfrath. Eine Kritik, die die Ehrenamtler des Trägervereins Niederbergisches Museum getroffen hat: Mehrere Fraktionen — CDU, WG und Grüne/WWG — hatten im Stadtrat die aus deren Sicht zu hohen Personalkosten des Vereins beklagt. Der Vorstand reagiert darauf und klärt auf: „Für einige Aufgaben brauchen wir einfach Personal, um den Betrieb aufrecht zu halten“, sagt Vorsitzender Jürgen Meinhard.

Der Rat hat in der vergangenen Woche einen Beschluss gefasst, dass der Betrieb des Niederbergischen Museums in diesem Jubiläumsjahr gesichert wird. Wie es 2014 weitergehen kann, soll in einem Arbeitskreis erörtert werden.

In einem Pressegespräch erläutern Meinhard sowie seine Vorstandskollegen Manfred Hoffmann und Heinz Franke die Struktur des Trägervereins: „Wir müssen zwei Säulen unterscheiden“, betont Hoffmann. Da sei zum einen der ideelle Betrieb, der über Mitgliedsbeiträge und Spenden finanziert wird. Ausstellungen, Konzerte und museumspädagogische Angebote werden unter anderem durchgeführt. Zum anderen ist da der gastronomische steuerpflichtige Betrieb für Bergische Kaffeetafel und Bergisches Frühstück. Dort fallen rund zwei Drittel der Personalkosten in Höhe von insgesamt rund 45 000 Euro an.

Dieser Betrieb, der nicht nur die Personalkosten, sondern auch die Betriebskosten (22 000 Euro), Miete (10 000 Euro) und Steuern (5000 Euro) erwirtschaften muss, „ist sehr arbeitsintensiv“, sagt Meinhard. So gibt es beispielsweise eine feste Küchenkraft. „Angesichts von mehr als 100 Veranstaltungen im Jahr, müssen wir Verlässlichkeit und Kontinuität vorweisen — auch in der Qualität“, sagt Hoffmann.

Der Vorstand

Mit ständig wechselndem Personal sei das nicht möglich. Auch die Moderatoren der Kaffeetafel erhalten ein Honorar, „das halb so hoch ist wie früher bei der Stadt“, merkt Meinhard an. Überhaupt, rechnet Hoffmann vor, „betragen die Personalkosten ein Viertel der Größenordnung, die früher die Stadt hat Museumsbetreiber hatte“.

Für die Zukunft wünscht sich der Trägerverein, dass die Stadt die „Hülle“ übernimmt — sprich die Betriebskosten. „Wir sind kein Mieter, wir sind Dienstleister“, sagt Meinhard. Die Bergische Kaffeetafel könne in Zukunft nicht mehr in der großen Zahl wie bisher durchgeführt werden. „Wir dürfen nicht mehr als 17 500 Euro einnehmen, um zukünftig nicht mehr steuerpflichtig zu sein“, so Hoffmann. Der ideelle Museumsbetrieb wird nicht infrage gestellt.

Aber Kaffeetafel und Frühstück seien ab 2014 nur möglich, wenn die Stadt sich stärker als bisher einbringe. „Dieses Museum ist auch ein Kulturort, der eine Bedeutung für die Stadt hat. Der Rat muss zeigen, was ihm das wert ist“, so der Vorstand.

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