Toppaman - Bühne frei für die zwei Brüder

Christian und Stephan Hankammer machen immer häufiger zusammen Musik.

Wülfrath. Zwei Brüder auf einer Bühne — kann das gutgehen? Was bei Oasis zwischen Liam und Noel Gallagher nicht immer glatt lief, sieht bei einem Geschwisterpaar aus Rohdenhaus ganz anders aus.

Christian „Toppa“ (20, Gesang und Gitarre) und Stephan Hankammer (23, Gitarre) harmonierten bei ihren Auftritten mit Chris’ Band „Toppaman“ und begeisterten unter anderem beim Schülerrock-Festival in der Wuppertaler Unihalle und bei der Wülfrather Rockmusikergemeinschaft (WüRG). Schon vor Stephans Einstieg in die Reggaeband schlugen sie mit der Gruppe „Unrivaled“ gemeinsam rockige Töne an.

Angespornt von den Auftritten mit seinem Bruder, hat Stephan Hankammer sich neues Musikequipment gekauft und nach einiger Zeit wieder mal einen eigenen Song aufgenommen.

Der Gesang ist zum ersten Mal auf Deutsch. „Vom Vergessen der Gefühle“ ist ein Stück mit beschwingt vorangehendem Gitarrensound, das von reichlich Herzschmerz handelt: „Was war wohl wahr, was war wohl wirklich? Wer warst du, wer bist du? Sag mir, warst du dort echt oder nicht — Zerfallen ist das Glück“, singt Hankammer im Refrain.

In seinen Songs verarbeitet er persönliche Gefühle. Eine Erfahrung, die stets einfließt, ist die Zeit, zu der er im Ausland war. Nachdem er während seines Betriebswirtschaftsstudiums ein Jahr in Granada (Spanien) lebte, weilte er in Mittelamerika.

Im vergangenen Jahr verbrachte er drei Monate in Nicaragua, um dort aktiv Entwicklungszusammenarbeit und Artenschutz zu betreiben. Hankammer ist es wichtig, nicht nur an die Finanzen, sondern auch an moralische Gesichtspunkte zu denken. Deshalb studiert er seit vergangenem Jahr die Fächer Europa: Integration und Globalisierung sowie Philosophie in Marburg.

Zwar wird Stephan Hankammer auch in Zukunft fester Bestandteil der Band „Toppaman“ sein und dort die E-Gitarre spielen. Aber im Gegensatz zu seinem Bruder sieht er seine berufliche Zukunft nicht in der Musik. „Klar finde ich es toll, wenn die Leute meine Songs mögen. Und wenn sie jemand veröffentlichen will, würde ich mich sicher nicht dagegen wehren“, sagt der 23-Jährige.

Konkurrenzdenken wie bei den Oasis-Brüdern kommt im Hause Hankammer nicht in Frage: „Was Chris macht, ist super. Ich freue mich total. Gerade weil ich sehr viel von seinen musikalischen Anfängen mitbekommen habe. Und jetzt managt er alles alleine“, sagt Stephan Hankammer.

Sein Bruder gibt das gerne zurück: „Stephan ist eigentlich mein Lehrer gewesen. Er hat mir das Gefühl für die Musik gegeben“, sagt Chris, der bald den nächsten Schritt macht: Am Donnerstag, 22. März, spielt „Toppa“ bei der „1Live“-Sendung „Plan B“ live im Radio. Ebenfalls wird ein Beitrag über den Reggaesänger im „1Live-Heimatkult“ erscheinen. Und demnächst steht er als Vormusiker des Reggaesängers Macka B. auf der Bühne.

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