Velbert TBV-Vorstand Sven Lindemann lobt seine zupackenden Mitarbeiter

Velbert · Nach der Flut wurden in wenigen Tagen rund 400 Tonnen Müll beseitigt.

 Bis zu vier Müllwagen der TBV waren nach dem Hochwasser unterwegs, um die großen Mengen des zerstörten Mobilars und Hausrat abzufahren.

Bis zu vier Müllwagen der TBV waren nach dem Hochwasser unterwegs, um die großen Mengen des zerstörten Mobilars und Hausrat abzufahren.

Foto: Ulrich Bangert

. „So langsam kommen wir wieder in den Normalzustand“, stellt Sven Lindemann fest. Eine Woche nach dem verheerenden Hochwasser in Langenberg und Neviges möchte der Vorstand der Technischen Betriebe Velbert (TBV) einen gewissen Abschluss vollziehen. Besondere Aufmerksamkeit wurde auf die Abfuhr des plötzlich angefallenen Mülls gelegt. „Das war nicht ganz einfach, wir hatten dazu unsere normalen Mülltouren. Die wurden morgens gefahren, und abends ging es nach Langenberg und Neviges, ich weiß nicht, wie die das geschafft haben“, wundert sich Sven Lindemann über seine anpackenden Kollegen.

„Bis jetzt sind 396,14 Tonnen Müll abgefahren worden, davon wurden 341,8 Tonnen mit Manneskraft in die Müllwagen geschleppt und geschippt, fast 16 Tonnen pro Mann am Tag. Bei einen Jahresaufkommen von 875 Tonnen Sperrmüll waren das rund 45 Prozent in den vergangenen Tagen. Eine tolle Leistung“, lobt der oberste Chef, der selbst draußen war und Eindrücke sammelte. „Mich hat beeindruckt, wie positiv die Langenberger  waren, das hat die Kollegen angespornt, ebenso war es rund um die Weinbergstraße in Neviges. Die Kollegen haben es gern gemacht.“

Möglich wurde die reibungslose Müllbeseitigung über das Wochenende, weil es massive Unterstützung durch zwei weitere Akteure gab: Das war die Firma Hofius, in der deren Halle der Müll gesammelt wurde und deren Lastzüge Extratouren zur der Müllverbrennungsanlage der AWG unternahmen, wo ebenfalls Sonderschichten gefahren wurden. Scharf verurteilt der TBV-Chef die Mülltouristen: „Die stellen einfach ihren Abfall dazu.“ Ebenso kritisiert er die Menschen, die einfach Sachen wegnahmen, die vor den Häusern standen: „Zum Teil sollten die einfach nur trocknen oder  gereinigt werden.“

Jetzt wird erkennbar, dass sich der Übergang zur Renovierung einstellt und damit Bauschutt, Badewannen, Bauholz, Laminat, Türen, Deckenvertäfelungen, Toiletten und Vergleichbares, anfallen. „Das alles zählt nicht zum Sperrmüll und wird abgefahren“, erklärt Abfallberaterin Irmgard Olberding.  „Als Faustregel gilt, dass zum Sperrmüll nur solche Gegenstände zählen, die üblicherweise bei einem Umzug mitgenommen werden, also keine baulichen Bestandteile oder Abfälle aus Renovierungen, sondern lediglich nur Mobiliar.“ Bei Fragen zur Entsorgung können sich Bürger und Unternehmen an die Abfallberatung unter Telefon 02051/26-2711 oder an das Service-Center der TBV unter 02051/26-2626 wenden.

Neben der Müllbewältigung widmen sich die zuständigen TBV-Mitarbeiter der Beseitigung der Schäden an Parks, Spielplätzen, Wäldern, Wander- und Gehwegen sowie Brücken. Der Neubau der vom Hochwasser zerstörten Brücke über den Deilbach am Schmalen wird wohl noch einige Zeit dauern: „Da müssen wir uns mit der Nachbarstadt Hattingen absprechen“, kündigt Lindemann an, der erleichtert ist, dass die Statik an der Tiefgarage Froweinplatz in Langenberg und der damit verbundenen Unterführung nicht beeinträchtigt ist: „Beides ist noch gesperrt, weil die Stadtwerke  noch dort arbeiten.“ Straßenbegeher sind in Langenberg und Neviges unterwegs, um Schäden aufzunehmen. An einigen Stellen wurde provisorisch ausgebessert, umgestürzte Bäume wurden beseitigt, Kanäle und Regenläufe gespült, ausgefallene Pumpwerke wurden wieder in Betrieb genommen. Sven Lindemann möchte jetzt nach vorne blicken: „Was ist passiert, was kann man tun? Wir haben uns nicht nur mit Starkregen, sondern auch mit Sturm und Trockenheit und damit Waldbränden auseinanderzusetzen.“

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