Wülfrath Taxi-Unternehmer halten Betrieb aufrecht

Wülfrath · Viele wirtschaftliche Betriebe verzeichnen in der Corona-Krise finanzielle Einbußen. Auch die Taxiunternehmer in Wülfrath leiden unter der aktuellen Situation.

 Michael und Elena Rouault vom Taxi- und Mietwagenservice Rouault sowie ihre Mitarbeiter sind aktuell stets mit Mundschutz und Handschuhen unterwegs. Sicherheitstrennwände in den Fahrzeugen sollen folgen.

Michael und Elena Rouault vom Taxi- und Mietwagenservice Rouault sowie ihre Mitarbeiter sind aktuell stets mit Mundschutz und Handschuhen unterwegs. Sicherheitstrennwände in den Fahrzeugen sollen folgen.

Foto: Tanja Bamme

. Für Dienstleistungsunternehmen stellt die Corona-Pandemie eine echte Härteprobe dar. Darunter leiden auch Betreiber von Taxi- und Mietwagenzentralen. Manuela Klatt hat erst im vergangenen Jahr das Geschäft von ihren Eltern übernommen und muss sich als Jungunternehmerin bereits ihrer wohl größten Herausforderung stellen. „Haben wir unter der Woche ansonsten sechs bis sieben Fahrzeuge auf der Straße, arbeiten wir aktuell nur noch mit vier Wagen“, ­berichtet sie.

Die Sicherheit der Fahrgäste, aber auch der eigenen Fahrer stehe an erster Stelle. Und so werden die Gäste gebeten, wenn möglich auf der Rückbank des Taxis Platz zu nehmen. „Zudem tragen die Fahrer Handschuhe und Sicherheitsmasken“, sagt Manuela Klatt, die ihre Fahrzeuge nach jeder Beförderungsfahrt desinfizieren lässt. Schutzfolien zwischen Fahrer und Rückbank anzubringen, davon hält Manuela Klatt jedoch nicht viel. „Wir haben das in anderen Städten gesehen, möchten davon bei unseren Wagen aber Abstand nehmen. Eine solche Investition zu tätigen und die Schutzfolien in ein paar Wochen vielleicht wieder zu entfernen, ergibt für mich keinen Sinn.“

Auch ist es für manche Fahrgäste nicht möglich, eigenständig im hinteren Fahrzeugbereich Platz zu nehmen. „Wir müssen Rollatoren verladen, den Menschen beim Einsteigen helfen und kommen mit unseren Fahrgästen dadurch in Kontakt. Das lässt sich gar nicht vermeiden.“

Kurzarbeitergeld hat die Wülfratherin bislang noch nicht beantragt. Bisher versucht sie, jeden ihrer festangestellten Mitarbeiter mit Arbeit zu versorgen und die Gehälter weiter zu zahlen. „Die Soforthilfe habe ich in Anspruch genommen und hoffe, dass diese Krise bald vorbei ist.“ Dass Taxen in dieser Zeit unverzichtbar sind, dessen ist sich die Inhaberin des Unternehmens sicher. „Ein Großteil unserer Fahrgäste muss zu Ärzten oder Gesundheitsbehandlungen gefahren werden. Sie können die Strecke nicht alleine bewältigen. Zudem fahren die öffentlichen Verkehrsmittel unregelmäßig. Menschen müssen zur Arbeit oder einkaufen“, stellt Manuela Klatt fest, für die ein Stillstand ihres Betriebes nicht in Frage kommt.

Auch Michael Rouault vom gleichnamigen Taxi- und Mietwagenservice teilt mit: „Wir sind auch weiterhin für sie da!“ Sein Fuhrpark hat sich in der aktuellen Krise halbiert. „Ich fahre abwechselnd mit meiner Frau und einem weiteren Mitarbeiter“, berichtet der Unternehmer. Da mit einigen Firmen und Privatpersonen Festverträge bestehen, hat Michael Rouault einen Teil seiner Fixkosten gedeckt, die täglichen Individualkunden bleiben jedoch aus. „Zum Beispiel sind 99,9 Prozent meiner Flughafenbeförderungen weggebrochen. Dieses Geschäft ist fast zum Erliegen gekommen.“

Handschuhe und Sicherheitsmaske sind für den Inhaber und sein Team seit Bekanntwerden der Pandemie ebenfalls fest im Arbeitsalltag integriert. Auch soll in den Fahrzeugen in dieser Woche eine Trennwand zwischen Fahrer und der Rückbank angebracht werden. „Wir haben eine Lösung mit einem Unternehmen gefunden, sodass sich die Wände nach der Pandemie auch wieder entfernen lassen. So möchte ich uns und unsere Fahrgäste noch weiter schützen.“ Mit Soforthilfemaßnahmen von Bund und Land hat sich Michael Rouault dagegen noch nicht befasst.

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