Stühle werden zu bunten Kunstobjekten

Asylsuchende und Wülfrather haben ihrer künstlerischen Ader freien Lauf gelassen und Stühle farbenfroh gestaltet.

Stühle werden zu bunten Kunstobjekten
Foto: Dietrich Janicki

Wülfrath. Die Filialdirektion der Kreissparkasse in Wülfrath erstrahlt in neuen Farben. Bis zum 22. April schmücken bunt bemalte Stühle das Foyer der Bank in der Innenstadt. Diese stammen aus dem Projekt „Jeder Mensch hat seinen Platz in dieser Welt“, das von Künstlerehepaar Elke und Claus Voß-Klingler geleitet wurde.

Wülfrather haben Holzstühle gemeinsam mit Asylsuchenden bemalt und dekoriert. Eine solche Ausstellung gab es schon einmal im Pädagogisch-Theologischen Institut in Bonn, daher bekam das Künstlerehepaar die Idee, ebenfalls ein solches Projekt auf die Beine zu stellen.

Elke Voß-Klingler, Künstlerin

Insgesamt 18 Leute starteten im September vergangenen Jahres, Elke Voß-Klingler freut sich über den guten Verlauf des Projekts: „Die Asylsuchenden sind handwerklich super dabei“, sagt sie. Zwölf Kinder und Erwachsene aus Afrika und den arabischen Ländern des nahen und mittleren Ostens waren dabei. „Jeder Stuhl erzählt eine Geschichte“, so Voß-Klingler. Auf einigen Stühlen stünde in der jeweiligen Landessprache der Teilnehmer „Bitte nehmen Sie Platz“ geschrieben. Eine schöne Geste, finden alle Beteiligten. Die Stühle waren im Kreis Niederberg gesammelt worden. Zunächst waren sie eine Zeit lang im Niederbergischen Museum ausgestellt worden, „dann sind sie auf Reisen gegangen“, sagt Hans Werner Fritze, Filialleiter der Sparkasse. Sie sind dann in verschiedene Einrichtungen gebracht worden, beispielsweise Cafés und Friseursalons. Nun findet das Projekt mit der Ausstellung in der Sparkasse seinen Abschluss. „Wir wollen damit auch Begegnungen schaffen“, sagt Lutz Strenger von der Sparkasse, „unsere Räumlichkeiten sind dafür ideal.“

Fritze freut sich über die Ausstellung in seinem Haus, besonders sei auch die Fotodokumentation des Entstehungsprozesses, die der Besucher im Mittelpunkt der Ausstellung betrachten kann. Regina Wüstefeld aus Mettmann arbeitet mit Elke und Claus Voß-Klingler zusammen in einem Atelier und hat nur gute Erfahrungen mit diesem Projekt gemacht. „Es ist sehr sinnvoll und macht Spaß zusammen kreativ zu sein“, sagt sie. Seit 15 Jahren widmet sie sich intensiv der Kunst. Außerdem mit dabei waren Adelheid Heiden und ihr elfjähriger Enkel Colin Röhrig. Sie kenne ebenfalls die beiden Leiter des Projekts, erzählt sie, und es sei wichtig gewesen für ihren Enkel, auch mit den Asylsuchenden in Berührung zu kommen. Außerdem sei es einfach schön gewesen, mit ihm etwas gemeinsam zu machen. Auch Colin hat es gut gefallen. Die Teilnehmer haben nicht lange überlegt, wie die Stühle aussehen sollen. „Wir haben einfach losgelegt“, so Heiden. „Ich bin begeistert“, lautet ihr Fazit.

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