Wülfrath Stopfsäulen machen Kita Schulstraße stabil

Wülfrath. · Die Arbeiten im Zuge des Verfahrens zur Baugrundverbesserung dauern mindestens noch zwei Wochen an.

 Hochbauamtsleiter Martin Groppe schaut zu, wie ein Radlader die Raupe belädt, die gleichzeitig bis zu sieben Meter tiefe Löcher bohrt und mit Kies verdichtet, damit die eine neue Kita an der Schulstraße gebaut werden kann.

Hochbauamtsleiter Martin Groppe schaut zu, wie ein Radlader die Raupe belädt, die gleichzeitig bis zu sieben Meter tiefe Löcher bohrt und mit Kies verdichtet, damit die eine neue Kita an der Schulstraße gebaut werden kann.

Foto: Ulrich Bangert

Seit Montag wird das Gelände an der Schulstraße für den Bau der großen städtischen Kindertagesstätte vorbereitet. Nachdem die Untersuchung des Untergrundes keine Hinweise auf Kampfmittel ergeben hat, haben die Rüttelstopfbohrungen zur Baugrundverbesserung begonnen. „Es wird eine Stopfsäule erstellt: Es wird ein Loch gebohrt, der Rand wird verdichtet und anschließend wird Kies eingefüllt, der wiederum verdichtet wird“, beschreibt Hochbauamtsleiter Martin Groppe am Dienstag vor Ort das Verfahren, das die ganze Sohlfläche des Gebäudes umfasst. Das sind gut 1400 Quadratmeter.

Firma bohrt 300 Löcher mit einer Tiefe von bis zu sieben Metern

Für diese Arbeiten wurde die Firma Keller Grundbau aus Offenbach am Main beauftragt. Mit dem Verfahren entstehen Stopfsäulen, die im Verbund mit dem vorhandenen Boden die Lasten tragen. Das sind 300 Löcher im Abstand von 1,80 bis zwei Meter und einer Tiefe bis zu sieben Metern. „Im Vorfeld haben Bauingenieure zwei Methoden untersucht: Entweder den ganzen Baugrund abtragen und neu aufbauen oder weiteres Material einbringen, wie es jetzt geschieht. Das ist die bessere Lösung“, ist Martin Groppe überzeugt.

Die Anwohner und Passanten müssen in den nächsten zwei bis zweieinhalb Wochen verstärkten Lkw-Verkehr aushalten. In Spitzenzeiten schlängeln sich die Sattelschlepper alle paar Minuten von der Lindenstraße die steile Schulstraße hinunter, stoßen rückwärts auf das Baugelände. Wenn die Mulde hochgestellt ist und die tonnenschwere Kieslast herausrutscht, wird es richtig laut – gekrönt von einem dumpfen Knall, wenn die Heckklappe beim Schließen gegen den Anhängeraufbau schlägt.

Die „Raupe 116“ hat am Stadtpark mit ihrer Arbeit begonnen. Immer wieder holt ein Radlader die frisch angelieferten Kiesel und schüttet sie in einen Trichter, damit das Füllmaterial im Untergrund verschwindet. Weil Wasser führende Schichten berührt werden, kam die Nutzung von Recyclingmaterial nicht in Frage, das war eine Auflage der Wasserbehörde. Die von den Anwohnern befürchteten Vibrationen sind nicht zu spüren, jedenfalls nicht in einem Abstand von rund 30 Metern. Die Geräuschentwicklung ist relativ gering, vor allem im Verhältnis zum Abladevorgang des Kieses.

Das eingeschossige Gebäude wird sich nach Auskunft des Hochbauamtsleiters den topografischen Verhältnissen anpassen und einen Versatz von 75 Zentimetern nach oben und nach unten haben. „Dennoch ist der Bau barrierefrei, der Höhenunterschied wird durch Rampen ausgeglichen.“ Trotz der unvorhergesehenenSuche nach möglichen Kampfmitteln und der jetzt durchgeführten Baugrundverdichtung, geht die Wülfrather Stadtverwaltung davon aus, dass die fünfzügige Kindertagesstätte, die 5,2 Millionen Euro kostet und Platz für 100 Jungen und Mädchen hat, zum Beginn des neuen Kindergartenjahres im Sommer 2020 durch das Generalbauunternehmen Wieko GmbH fertiggestellt sein wird.

„Sobald die Untergrundverdichtung fertig ist, wird die Bodenplatte betoniert“, kündigt Hochbauamtsleiter Groppe den nächsten Bauabschnitt an. „Dann werden wieder viele Lastwagen die Schulstraße befahren. Wir haben deshalb die Schulen informiert, damit die betroffenen Schüler auf die Gefahren des Schwerlastverkehrs hingewiesen werden.“

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