Stadtwerke zapfen jetzt die Sonne an

110 Photovoltaikplatten auf dem Gebäudedach sollen in jedem Jahr etwa 25 000 Kilowattstunden Strom produzieren.

Wülfrath. Ähnliche Projekte sind bei Stadtwerken der Nachbarstädte bereits umgesetzt. Jetzt wollten auch die Wülfrather Stadtwerke ein starkes Zeichen für nachhaltige Energiequellen setzen. Vor kurzem ist daher nun auch die Photovoltaikanlage auf dem Dach der Wülfrather Stadtwerke ans Netz gegangen. „Obwohl der Zug ja eigentlich schon fast abgefahren war“, wie Geschäftsführer Michael Gallinat einräumt. Aufgrund sinkender Einspeisevergütungen werde die Stromerzeugung durch Sonnenenergie zunehmend unrentabel.

Allerdings hatte es die Pläne, auf dem Hausdach eine Photovoltaikanlage zu installieren, schon seit längerer Zeit gegeben. „Wir konnten das allerdings nicht umsetzen, solange noch die Standortfrage diskutiert wurde“, so Gallinat. Seit jedoch klar war, dass sich am Standort nichts ändern wird, wurden die Planungen mit Hochdruck vorangetrieben.

Nach drei Monaten Bauzeit ist das Projekt abgeschlossen. Vorausgegangen war die energetische Sanierung des Daches. „Eigentlich war das nicht geplant. Eine Begutachtung hatte allerdings ergeben, „dass das Dach schlecht isoliert und durchfeuchtet war“, sagt Gallinat. Weitere „Überraschungen“ habe es jedoch nicht gegeben. Der gestellte Bauantrag sei ohne Probleme positiv beschieden worden. Weitere Genehmigungen, die zu Zeitverzögerungen hätten führen können, waren nicht erforderlich.

Auf insgesamt 185 Quadratmetern Dachfläche wurden in optimaler Südlage 110 Module installiert. Geliefert wurden sie von der Firma Solarfabrik aus Freiburg. Mit Hilfe der Sonneneinstrahlung sollen so im Jahr etwa 25 000 Kilowattstunden produziert werden. Davon werden geschätzte 15 000 Kilowattstunden ins Netz eingespeist. Mit der verbleibenden Strommenge sollen die eigenen Verwaltungs- und Betriebsgebäude versorgt werden.

Nachdem die Photovoltaikanlage ans Netz angeschlossen wurde, soll bald der Startschuss für das nachfolgende Projekt fallen. „Wir hatten von Anfang an die Kombination von Solarenergie und Blockheizkraftwerk (BHKW) geplant“, sagt Gallinat. Noch in diesem Monat soll auch das BHKW in Betrieb genommen werden.

„Dieses Pilotprojekt ist auch für Industrie und Gewerbe interessant“, glaubt der Geschäftsführer der Stadtwerke. Vor allem während der Übergangszeit sollen so jährlich ebenfalls 25 000 Kilowattstunden möglichst energieeffizient erzeugt werden. Durch die Kombination von Photovoltaik und dem Blockheizkraftwerk sollen in jedem Jahr insgesamt etwa 39 000 Kilogramm Kohlendioxid-Emmissionen eingespart werden. Die Investitionskosten für das Gesamtprojekt belaufen sich auf insgesamt 78 000 Euro, von denen 20 Prozent aus Eigenmitteln finanziert wurden.

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