Neviges : Die Stadthalle wird nicht abgerissen
Neviges. Die Wobau hat einen Käufer gefunden, der in dem denkmalgeschützten Gebäude Wohnungen errichtet.
Überraschende Wende im Fall der Stadthalle: Das Gebäude an der Wilhelmstraße wird jetzt doch nicht abgerissen, es wird stattdessen zu Wohnzwecken umgebaut. Das äußere Erscheinungsbild soll weitestgehend erhalten bleiben.
Bis 2012 trainierte auf dem Parkettboden des großen Saals das Tanz-Sport-Zentrum Velbert. Eine Sanierung des rund 90 Jahre alten Gebäudes hätte eine Millionensumme gekostet. Mit dem neu geschaffenen, multifunktionalen Saal in der Vorburg gab es aber wieder die Möglichkeit, kleinere Kulturveranstaltungen in Neviges anzubieten. 2016 hatte die Stadt Velbert das stark sanierungsbedürftige Objekt an die städtische Wohnungsbaugesellschaft Wobau veräußert, mit dem Ziel den Bau von 1926 abzureißen, um an der Stelle neue Wohnhäuser zu schaffen.
Doch bevor ein Abrissgenehmigung beantragt werden konnte, stritten sich die Denkmalschützer um den Erhalt des traditionsreichen Veranstaltungsortes, den viele Nevigeser bis heute mit schönen Erinnerungen verknüpfen. Während die Velberter Denkmalbehörde bereit war, den Schutzstatus aufzuheben, weil das Gebäude nicht mehr wirtschaftlich nutzbar sei, sah das die Obere Denkmalbehörde beim Landschaftsverband Rheinland (LVR) in Köln anders: Die im Bauhaus-Stil errichtete Stadthalle sei ein „Solitär, ein erhaltenswertes Kulturgut“, so die Bewertung einer Expertin. Schließlich wurde erwogen, den Landesbauminister in dieser Frage entscheiden zu lassen, worauf am Ende verzichtet wurde. Damit stand dem Abriss nichts mehr im Weg.