Stadt verhandelt über zwei Kundenmagnete für die City

Laut Bürgermeister Stefan Freitag gibt es Interessenten sowohl für das Hertie-Haus als auch für den Bereich Marktzentrum. Ein großes Shoppingcenter scheint hingegen vom Tisch.

Velbert. Der Schock über die Nachricht, dass das Marktzentrum doch nicht realisiert wird, sitzt immer noch tief.

Da macht Bürgermeister Stefan Freitag keinen Hehl draus. „Wir würden lügen, wenn wir das schönreden würden“, sagt er. Dennoch will er nach vorne schauen, machte er am Freitag deutlich. Aus seiner Sicht hat er auch Grund dazu.

Denn neue Interessenten hätten schon an die Tür geklopft, nachdem die Investoren HBB und ECE, die das Marktzentrum entwickeln wollten, Velbert eine Absage erteilt haben. Und bis März sollen konkrete Pläne zu neuen Innenstadtprojekten vorgestellt werden.

Acht Gespräche mit potenziellen Investoren habe er in seinem Terminkalender. „Vier Gespräche haben wir bereits geführt.“

Allerdings geht es nicht mehr um einen Einkaufstempel in der bisher geplanten und von vielen kritisierten Größenordnung. „Wir werden keinen Projektentwickler bekommen, der die Pläne des Ursprungobjekts übernimmt. Ein Marktzentrum von so einer Dimension ist unrealistisch“, sagte Freitag.

Wahrscheinlicher sei es, dass Velbert eine „kleinteiligere Lösung bekomme. Und wenn Freitag davon spricht, dann hat er nicht nur das Markzentrum im Blick. „Das kann auch bedeuten, dass sich an zwei bis drei Standorten sich in der Innenstadt etwas tut.“ Damit bringt er die Hertie-Immobilie ins Spiel, die ebenfalls das Interesse der Investoren geweckt haben soll.

Namen und konkrete Ideen, was sowohl am Standort Marktzentrum als auch mit der Hertie-Immobilie geschehen könnte, wollte er derzeit nicht nennen. „Ich kann erst nach den Gesprächen mit allen Interessenten mehr sagen.“

Fest stehe aber, dass die Hertie-Immobilie kein großes Warenhaus mehr werden könne. „Der Einzelhandel findet fast nur noch im Erdgeschoss, maximal im ersten Obergeschoss einer Immobilie statt“, sagte Freitag, der noch auf ein weiteres Problem aufmerksam machte.

„Wir müssen uns jetzt intensiv damit beschäftigen, wie wir das Areal des Marktzentrums an die Friedrichstraße anbinden, sonst können wir es vergessen, dort hochwertigen Einzelhandel anzusiedeln.“

Weil die Verwaltung sich derzeit intensiv mit der Innenstadtentwicklung beschäftige und auch den Stadtrat früh über die Vorhaben informieren wolle, müssten die Standortfragen kommunaler Einrichtungen wie VHS oder ein Infopoint zurückstehen.

„Es ist nämlich nicht auszuschließen, dass wir die Standortfrage der städtischen Einrichtungen an die Projektentwicklung koppeln“, sagte der Bürgermeister. Es habe auch schon in der Vergangenheit zum Beispiel die Idee gegeben, dass die VHS ins Hertie-Gebäude zieht.

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