Stadt-Chauffeur ohne Führerschein

Velbert. Die Stadt Velbert hat jahrelang einen Fahrer beschäftigt, der seit 2004 keinen Führerschein mehr hat. Der Mann habe als Ersatzfahrer unter anderem den Bürgermeister chauffiert, aber auch Post oder Blumen ausgefahren, sagte Stadtsprecher Hans-Joachim Blißenbach am Dienstag.

Aufgefallen war der Schwindel, als der Mann Ende April einen Unfall mit Blechschaden hatte. Er hatte gerade den stellvertretenden Bürgermeister abholen wollen. Nach dem Vorfall habe die Stadt von der fehlenden Fahrerlaubnis erfahren. Als die 85 000-Einwohner-Stadt den Mann 2002 einstellte, hatte er den Schein noch.

Möglich war der Schwindel wohl nur, weil der Chauffeur selbst für die Kontrolle der Führerscheine zuständig war, wenn Mitarbeiter städtische Fahrzeuge nutzten. "Dutzende mussten in regelmäßigen Abständen den Führerschein vorzeigen", berichtete der Stadtsprecher. Jetzt gelte ein Vier-Augen-Prinzip.

Die Staatsanwaltschaft in Wuppertal muss nun herausfinden, wie oft der Chauffeur ohne Führerschein hinter dem Steuer saß. "Jedes Fahren ohne Führerschein ist eine Straftat", sagte Wolf-Tilmann Baumert, der Sprecher der Staatsanwaltschaft.

Gegen den Mann laufe ein Verfahren wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis und Verdachts der Verkehrsunfallflucht. Denn nach dem Blechschaden hatte der 36-Jährige dem anderen Fahrer nicht seinen Namen genannt, sondern nur die Visitenkarte des Fuhrparkleiters der Stadt in die Hand gedrückt.

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