Wülfrath Stabübergabe im Stadtarchiv

Wülfrath. · Axel Bayer hat Hartmut Nolte, der 25 Jahre lang im Amt war, als Stadtarchivar abgelöst. Der Neue will auf Schulen zugehen, Bildungspartnerschaften initiieren.

 Axel Bayer (l., 55)  ist  der neue Stadtarchivar. Er löst Hartmut Nolte (M., 65) ab, der in dieser Funktion in Wülfrath seit 1994 tätig war. Markus Benner, Leiter des Haupt- und Personalamtes der Stadt, begrüßte jetzt den neuen und verabschiedete den bisherigen Mitarbeiter im Archiv in der Medienwelt.

Axel Bayer (l., 55)  ist  der neue Stadtarchivar. Er löst Hartmut Nolte (M., 65) ab, der in dieser Funktion in Wülfrath seit 1994 tätig war. Markus Benner, Leiter des Haupt- und Personalamtes der Stadt, begrüßte jetzt den neuen und verabschiedete den bisherigen Mitarbeiter im Archiv in der Medienwelt.

Foto: Holger Bangert

Axel Bayer ist Wülfraths neuer Stadtarchivar. Der 55-jährige promovierte Historiker, der in Dormagen aufgewachsen ist, wurde jetzt an seinem Arbeitsplatz in der Medienwelt offiziell vorgestellt. Gleichzeitig nutzte Markus Benner, der Leiter des Haupt- und Personalamtes der Stadtverwaltung, die Gelegenheit, Amtsvorgänger Hartmut Nolte, der mit 65einhalb Jahren zu Monatsbeginn in den Ruhestand gewechselt ist, für seine im Jahr 1994 aufgenommene Aufbauarbeit zu danken.

„Wir sind sehr glücklich, dass wir Dr. Bayer für die Nachfolge gewinnen konnten. Aus meiner Sicht tritt er in sehr große Fußstapfen. Herr Nolte hat den Arbeitskreis ,Bestimmen und Betiteln historischer Fotos“ ins Leben gerufen, ihn zeichneten Fachwissen und Kundenfreundlichkeit aus. Er hinterlässt mit seinen Büchern, der Ortschronik einen erheblichen Mehrwert für geschichtlich interessierte Bürger“, sagte Markus Benner. Und als Vorgesetzter gab er Axel Bayer mit auf den Weg: „Wenn er richtig angekommen ist, wird er das Zukunftsthema elektronisches Archiv angehen, auch wenn uns das nach dem Gesetz weiter nicht von der habtischen Version entbinden wird.“ Die Digitalisierung macht natürlich auch vor den Archiven nicht Halt. Aber wie Bayer versicherte, „ist Papier immer noch das am längsten haltbare Speichermedium.“

Seit 1989 ist das Archivwesen für die Städte in NRW eine Pflichtaufgabe. Wülfrath kommt der in Kooperation mit Heiligenhaus nach. „In Heiligenhaus stand immer etwas mehr Geld zur Verfügung. Da konnte ich auch mal Ausstellungen durchführen. In Wülfrath war mehr inhaltliches Arbeiten angesagt“, erklärte Hartmut Nolte. Auch Axel Bayer wird nur dienstags und mittwochs an der Wilhelmstraße 146 arbeiten. Montags, donnerstags und freitags ist er in der Nachbarstadt tätig. Dort hat sich Axel Bayer auch erst einmal ein Zimmer gemietet, späterer Umzug in die Kalkstadt nicht ausgeschlossen. „Denn ein Archivar muss vor Ort präsent sein“, weiß Bayer aus Erfahrung.

Das spezifische Fachwissen hat sich der Geschichtswissenschaftler zunächst in einer Fernweiterbildung an der Fachhochschule Postdam angeeignet. „Ich habe 16 Jahre als Gemeinde-Archivar von Jüchen im Rhein-Kreis Neuss und danach auch in Burscheid und Gummersbach gearbeitet. „Ich freue mich sehr ein so vorbildliches Bürgerarchiv übernehmen zu dürfen“, sagte Axel Bayer.

Auf die Frage, was für ihn den Reiz seiner Arbeit ausmacht, antwortete der neue Stadtarchivar: „Es ist spannend zu entscheiden, was für die Zukunft aufbewahrungswürdig ist und was nicht.“ Das Nutzerverhalten würde doch sehr von den gesetzlichen Vorgaben für das Archivwesen abweichen. „Die Bürger interessieren sich ganz überwiegend für das Sammlungsgut, das nicht amtliche Schriftgut“, stellte Bayer fest. „Die Ausgabe der Tageszeitung zum Geburtstag des Großvaters, historische Fotografien und Personenstandsauskünfte sind die Hauptanliegen unserer Besucher“, bestätigte Hartmut Nolte die Einschätzung seines Nachfolgers.

Auslöser für das Forschen im Heiratsregister nach den Groß-, Ur- und Ururgroßeltern könne der Gang zum Gericht im Zusammenhang mit einer Erbschaft sein. „Dafür muss der Nachweis der Berechtigung geführt werden“, so Nolte. Aber auch die bloße Ahnenforschung gewinne weiter an Bedeutung für das Archiv. Das Gros der Besucher sei 50 bis 55 Jahre alt. Die Kundschaft von morgen möchte Axel Bayer gerne gewinnen. „Ich will stärker auf die Schulen zugehen, um mit ihnen Bildungspartnerschaften abzuschließen. Schüler könnten hier für ihre Facharbeiten recherchieren und sie auch im Archiv schreiben. Begleitet von einem Lehrer ist das wie Unterricht.“

Das Stadtarchiv ist dienstags und mittwochs, jeweils von 10 bis 12.30 Uhr sowie zwischen 15 und 18 Uhr zugänglich. Vor dem Besuch ist eine telefonische Abstimmung unter 02058/895771 ratsam. Mehr gibt es im Netz auf:

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