Sprachaufenthalt in Australien: Mit 14 Jahren ans andere Ende der Welt

Am Donnerstag beginnt für die Realschülerin Theresa Reismann das Abenteuer Australien: Sechs Monate wird sie an der Ostküste des fünften Kontinents verbringen.

Wülfrath. Schulalltag bis zum letzten Moment: Am Donnerstag steigt Theresa Reismann ins Flugzeug. Kurz vorher muss die 14-Jährige aber noch die Schulbank drücken. „In der zweiten Stunde muss ich noch eine Englisch-Klassenarbeit schreiben“, sagt sie. Dann aber kann ihr Abenteuer beginnen: sechs Monate Australien.

Die junge Wülfratherin ist noch ganz entspannt. Mit dem Packen hat sie erst am Dienstag begonnen. „Die Nervosität kommt so langsam“, räumt sie ein. Eine Mischung aus Vorfreude und einer gewissen Traurigkeit, Familie und Freunde lange Zeit nicht zu sehen, sei zu spüren.

„Wir haben uns schon immer vorstellen können, dass sie mal einen längeren Sprachaufenthalt im Ausland macht“, sagt Mutter Sabine Reismann. Vor rund einem Jahr habe das Thema dann eine eigene Dynamik bekommen. Theresa erinnert sich: „Ich habe von dem Sprachreisen-Anbieter ein Poster im Raum meines Englischlehrers Thomas Schröder gesehen.“ Die Initialzündung: Schon am Abend habe sie ihren Eltern davon erzählt: „Ich möchte eine Sprachreise machen.“

In den Tagen und Wochen danach konkretisierte Theresa ihre zunächst vage Vorstellung. „Eine Menge Recherche im Internet“ stand für sie an. Die Wahl auf Australien fiel schnell. „Drei Monate waren mir zu wenig, allein wegen der Distanz. Und so kam dann das halbe Jahr zusammen“, sagt sie. Die Unterstützung für ihr Vorhaben sei von allen Seiten groß gewesen. „Auch von der Schule. das war schon toll“, betont sie.

Rund 30 Stunden wird Theresa unterwegs sein, bis sie ihr Ziel erreicht. Düsseldorf — Frankfurt — Singapur — Brisbane und schließlich Gladstone: Dort wird sie von ihrer Gastfamilie abgeholt. Die lebt in Tannum Sands im Nordosten Australiens — und da im südlichen Bereich des Great Barrier Reefs. Dort wird Theresa eine Highschool besuchen. „Fünf oder sechs Austauschschüler sind dort“, sagt sie. Und was sie auch weiß: Die Schule liegt direkt am Meer. Eine Nähe, mit der sie auch eine Menge Erwartungen verbindet. „Ich hoffe, tauchen zu können“, sagt sie. In der Wülfrather Wasserwelt hat sie einen Tauchschein gemacht. Die Chancen stehen nicht schlecht. Schließlich züchtet die Highschool eigene Korallenkulturen.

Aktuell sind es in Tannum Sands rund 30 Grad. Sommer pur. Darauf ist auch die Schuluniform eingestellt: Poloshirt und Shorts.

„Offen für alles Neue“, so charakterisiert sich die 14-Jährige selbst. Sie sei neugierig und wolle „viel erleben und lernen“. Nicht nur Englisch. Als passionierte Reiterin hofft sie, auch in Australien diesem Hobby nachkommen zu können. „Meine Gastfamilie hat da schon einen Kontakt aufgenommen.“ Überhaupt, merkt ihre Mutter an, gebe sich diese Familie viel Mühe. „Da ist schon Einiges geplant.“ Theresa nickt — und freut sich.

Mutter Sabine, Vater Martin und Freundin Jessica werden sie zum Flughafen bringen. „Das wird bestimmt ein schwerer Moment.“ Via Facebook und mit Skype-Telefon werde sie Kontakt zu Familie und Freunde halten. Theresa: „Aber vermissen werde ich sie schon. Bestimmt.“

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