Velbert/Neviges Sportfreunde sollen Jugendarbeit leisten

Velbert/Neviges. · Nach der Ratssitzung gibt es wieder Hoffnung für den Erhalt der Siepener Sportanlage und im ehemaligen Park von Petershall darf gebaut werden.

 Da kam Freude auf: Nachdem die Sportfreunde Siepen im Rat die Debatte um die Zukunft des Sportplatzes an der Hohenbruchstraße verfolgt hatten, hatten sich Minen der Vereinsmitglieder aufgehellt.

Da kam Freude auf: Nachdem die Sportfreunde Siepen im Rat die Debatte um die Zukunft des Sportplatzes an der Hohenbruchstraße verfolgt hatten, hatten sich Minen der Vereinsmitglieder aufgehellt.

Foto: Ulrich Bangert

„Es hat etwas gebracht!“ Eine strahlende Delegation verließ am Dienstagabend die Zuschauertribüne im Velberter Rathaus, nachdem sich der Stadtrat intensiv mit der Weiternutzung des Sportplatzes an der Hohenbruchstraße beschäftigt hatte. Es besteht die berechtigte Hoffnung, dass die Sportfreunde Siepen, die ihren geplante Auflösung erst einmal abgesagt haben, die Anlage weiternutzen.

Mit einer Gegenstimme von Bündnis 90/Die Grünen wurde beschlossen, dass die Verwaltung mit den Sportfreunden einen Vertrag über die Pflege und Nutzung vereinbart, mit der Verpflichtung, dass eine Kinder- und Jugendarbeit aufgebaut wird. Feinheiten sollen im Sportausschuss geregelt werden. August Friedrich Tonscheid (Velbert anders) forderte, dass bei der Vertragsgestaltung darauf geachtet werden muss, das dieses zartes Pflänzchen wachsen muss, ohne den Druck, 16 000 Euro zu erwirtschaften. Dieses kleine Pflänzchen möchte auch Rainer Hübinger (SPD) pflegen. „Damit es austreibt, müssen wir über Kunstrasen sprechen, nicht in diesem Jahr, aber im nächsten oder übernächsten Jahr. Asche ist keine Perspektive.“ Bürgermeister Dirk Lukrafka (CDU) verbat sich im Sinne einer sachlichen Diskussion Beifall von der Besuchertribüne.

SPD-Fraktionsvorsitzender Hübinger erinnerte daran, dass der Sportplatz in den 80er Jahren durch die rot-grüne Mehrheit im Rat beschlossen wurde. Der Erhalt der Anlage sei auch deshalb wichtig, weil es sich um eine Barriere gegen die immer noch mögliche Bebauung des „Esels“ handelt. „Zusammen mit der Skaterbahn macht das Sinn als Freizeitanlage.“

„Wenn wir ein Sportzentrum von zehn Millionen Euro bauen, dann müssen wir die Anlage auch dort erhalten, wo viele Menschen sind“, so die Forderung von Matthias Gohr (SPD). CDU-Fraktionsvorsitzender Manfred Bolz stellte klar, dass das im Bau befindliche Sportzentrum nicht nur für Velbert-Mitte ist: „Auch Nevigeser Vereine nutzen das.“ Die Union spricht sich für den Erhalt der Anlage an der Hohenbruchstraße aus: „Uns ist wichtig, dass sich Kinder- und Jugendmannschaften etablieren, wenn wir dort etwas schaffen.“

Martin Schwarz räumte ein, dass seine Piratenpartei die Haushaltssparmaßnahme mitgetragen hatte. „Nun müssen wir da ran und Geld umverteilen, um eine Möglichkeit zu finden, um den Platz zu erhalten.“ Dem Vorschlag der Piraten, Unterhaltskosten am neuen Sportzentrum zu sparen, erteilte der Bürgermeister eine harsche Abfuhr: „Das ist absurd. Ich möchte nicht, dass eine Anlage, die gerade gebaut wird, in den Untergang geht.“ Dem Weiterbetrieb des Sportplatzes Siepen stimmte auch Dirk aus dem Siepen (Unabhängige Velberter Bürger) zu: „Über Kunstrasen können wir uns in ein paar Jahren unterhalten.“

Die geplante weitere Bebauung an einen Nevigeser Sportplatz, den es schon lange nicht mehr gibt, erhitzte die Gemüter: Unweit des ehemaligen Jahnsportplatzes in dem einstigen Park der Villa Petershall soll ein weiteres Wohnhaus gebaut werden. Esther Kanschat (Grüne/Bündnis 90) wirft der Verwaltung eine fehlerhafte Untersuchung zum Schutz des Fledermausbestandes vor. „Es wird ein Vorhaben einfach durchgedrückt, aber es interessiert nicht, ob Bäume dabei beschädigt werden. Sie sollten sich mehr mit der Artenschutzprüfung auseinandersetzen, das ist unsere Zukunft.“ Die Mehrheit des Rates folgte der Unteren Naturschutzbehörde, die keine Bedenken gegen das Bauvorhaben hat, das nun seinen weiteren Weg geht: „Wenn diese Behörde sagt, es ist gut, dann ist es gut“, schloss Manfred Bolz die Diskussion.

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