Sonnenwendfeier der KG Zylinderköpp: Das macht Tönisheidern Spaß

Viele Besucher kommen zur Sonnenwendfeier der KG Zylinderköpp.

Velbert-Tönisheide. Der Nieselregen zu Beginn lässt zunächst nicht gerade an Sonnenwende denken, doch eine Stunde nach Eröffnung der Sonnenwendfeier der KG Zylinderköpp durch das Kinderprinzenpaar Lisanne I. und Jendrik I. ist der Kirchplatz gut gefüllt.

„Auf die Tönisheider ist eben Verlass“, sagt Nicole Laubeck schmunzelnd. Die Fete am längsten Tag des Jahres ist fester Termin nicht nur in ihrem Kalender: „Wir kommen immer, wenn was los ist auf Tönisheide“, betont die Tönisheiderin, die eine ganze Gruppe von Freunden mitgebracht hat.

Auch Jürgen Kratz ist regelmäßiger Gast. „So was sollte hier öfter stattfinden“, meint der zweite Vorsitzende des ASV, der alle Augenblicke auf ein bekanntes Gesicht unter den Besuchern trifft: „Das sind zu 75 Prozent Tönisheider“, so seine Einschätzung.

Zu den übrigen 25 Prozent zählen zum Beispiel Stefan Wirtz und seine Freunde: „Hier ist mehr los als am Offers“, ziehen die Besucher aus Velbert Vergleiche zum Vorabend. „Die hatten da nicht mal ein richtiges Feuer“, fügt der 39-Jährige hinzu. „Am Forum war die Sonnenwendfeier immer ein Highlight“, meint Christian Agricola, doch mit dem Umzug zum Offers habe die Fete schwer nachgelassen: „Die Leute schauen sich das ein- oder zweimal an, dann suchen sie sich was anderes.“

Den Velbertern jedenfalls gefällt es auf Tönisheide, und auch der vierjährige Philipp, Sohnemann von Stefan und Antje Wirtz hat seinen Spaß: Der Spielplatz unmittelbar nebenan ist proppenvoll — während die Eltern auf dem Kirchplatz klönen, amüsiert sich der Nachwuchs anderweitig.

Langsam rückt die Dämmerung heran, und unter den wachsamen Augen der Feuerwehr — der Löschzug Tönisheide hat die Brandwache übernommen — setzt Kinderprinz Jendrik gemeinsam mit einem Freund den auf Sand gebetteten Scheiterhaufen in Brand.

„Der Platz ist voll, die Stimmung ist gut,“ zieht Jendriks Vater Carl-Frank Fügler, Vorsitzender der Zylinderköpp, eine erste Bilanz des Abends. Mit dem bisherigen Verlauf ist er leidlich zufrieden, doch die Zeiten werden auch für die Karnevalisten härter: Es gebe mehr Auflagen, das Geld sitze den Besuchern nicht mehr so locker.

Dabei sind die Zylinderköpp auf den Erlös der Mittsommerfete angewiesen: „Damit finanzieren wir den Karnevalszug“, erläutert der Tönisheider. Eine Konsequenz: Die Musik ist zwar gut und sorgt für Stimmung, kommt aber „aus der Dose“: „Wir verzichten aus Kostengründen seit vier Jahren auf eine Band“, ergänzt Jörg Derksen. Der zweite Vorsitzende ist froh, dass das Wetter bislang mitgespielt hat.

Doch Petrus scheint den Jecken nicht sonderlich hold zu sein: Kurz nachdem das Feuer entzündet ist, setzt nieselnd wieder der Regen ein.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort