Alle zwölf Teilnehmerinnen absolvierten den insgesamt 176 Stunden umfassenden Kurs und schlossen somit ihre Ausbildung zur selbstständigen Tagesmutter erfolgreich ab. Sie haben damit sowohl bundes- als auch landesweit die Möglichkeit, als qualifizierte Tagesmütter insbesondere für Kinder unter drei Jahren (U 3) zu arbeiten.

Der Kurs beinhaltete 160 Stunden über Rechtsgrundlagen, Entwicklungspsychologie, pädagogische Spiele und Medien, Sicherheit, Ernährung und vieles mehr — sowie einen 16-Stunden-Kurs in Erster Hilfe.

Willi Knust (52), Geschäftsführer des SKFM, und Fachbereichsleiterin Claudia Schmidt (52) freuen sich über die Neuzugänge. „Immerhin sind zurzeit schon 144 Kinder in Velbert in der Tagespflege“, sagt Knuts. Wichtig ist dem SKFM, dass Eltern die Wahlfreiheit haben, ihre Kinder in einer Kindertagesstätten oder bei einer Pflegemutter abgeben zu können. Knuts: „Diese Flexibilität hilft auch vielen Eltern, sie Familie und Beruf miteinander vereinbaren zu können.“

Nach einer nationalen Untersuchung zu „Bildung, Betreuung und Erziehung in der frühen Kindheit“ ist die Betreuung in Kitas und in der Tagespflege qualitativ gleichwertig. Hierfür wurden auch eigens Umbaumaßnahmen in den Kitas getroffen, um sie für Kinder unter drei Jahren tauglich zu machen.

Im Durchschnitt betreut eine Tagesmutter drei Kinder. Somit rechnet der SKFM bei zwölf neuen Tagesmütter mit 36 neuen U 3-Plätzen für Velbert. Das empfohlene Ausbauziel des Landes NRW liegt bei einer Quote von 32 Prozent aller Eltern, die für ihr Kind einen Platz zum 1. August 2013 beanspruchen werden. „Bis dahin rechnen wir nach allen Maßnahmen nun mit einer Quote von insgesamt 35 Prozent“, sagt Jürgen Muts von der Stadtverwaltung.

Insgesamt bietet der SKFM ungefähr ein Drittel aller U 3-Plätze in Velbert an. Derzeit gibt es 53 aktive Tagesmütter sowie 47 Personen, die zwar eine entsprechende Qualifizierung besitzen, aber derzeit nicht in der Betreuung aktiv sind. Über den SKFM werden die pädagogisch ausgebildeten Fachkräfte kostenlos vermittelt. Der vom Bundesministerium für Familie geförderte Verein ist neben der Vermittlung auch für die Qualifizierung und Überprüfung der Tagespflegepersonen sowie für die Beratung der Eltern zuständig.

„Als ich mein drittes Kind bekam, spielte ich mit dem Gedanken, es in einen Kindergarten zu geben. Als ich mich dann informierte dachte ich, das kann ich auch“, sagt die frischgebackene Tagesmutter Mechthild Eisenkopf-Saatkamp (50). Momentan betreut sie neben ihren eigenen drei weitere Kinder. „Ich freue mich, so auch mehr von meinen Kindern mitzubekommen.“

Natascha Beech (24) betreut in einer Tagesstätte des SKFM mit einer weiteren Tagesmutter zusammen neun Kinder. Tagesmutter ist sie schon länger — den Qualifikationskurs machte sie mit, um zusätzlich Kinder unter drei Jahren betreuen zu dürfen. „Die Arbeit mit Kindern ist einfach meine persönliche Leidenschaft“, sagt sie. „Außerdem ist die Tagespflege eine sehr dankbare Arbeit, bei der man viel von den Kindern zurückbekommt.“