Wülfrath Silberjubiläum für das Offene Atelier

Wülfrath · Was als Kunstidee begann, ist heute ein bewährtes Angebot im Haus Langensiepen auf dem Gelände der Bergischen Diakonie.

 Diese Aufnahme entstand bei der Werkschau 2019 im Haus Langensiepen, als man das Offenen Atelier noch besuchen konnte.

Diese Aufnahme entstand bei der Werkschau 2019 im Haus Langensiepen, als man das Offenen Atelier noch besuchen konnte.

Foto: Peter Emmert

2021 ist ein besonderes Jahr für das Offene Atelier Haus Langensiepen auf dem Gelände der Bergischen Diakonie in Oberdüssel, denn die Einrichtung feiert ihr 25-jähriges Bestehen. Anstatt eine große Feier im weitläufigen Garten zu veranstalten, plant das Team um Bereichsleiterin Diane Kollenberg-Ewald jedoch viele kleinere Aktionen, die auch unter Hygieneverordnungen eingehalten werden können.

„Wir haben beispielsweise ein Kunstprojekt ins Leben gerufen, bei dem 25 alte Stühle von Teilnehmern und Besuchern aufbereitet werden. Die Stühle haben wir von der Tafel bekommen und dieses Upcycling-Projekt gestartet“, erklärt Kunsttherapeut und Pädagoge Manuel Rohde. Seit gut zehn Jahren ist er Leiter der Einrichtung, bekam vor sieben Jahren zudem Unterstützung von Kollegin Sunci Matijanic, die schon zahlreiche Stühle ausgeliefert hat. „Die Künstler gestalten die Stühle dezentral und wir hoffen, dass wir im vierten Quartal dieses Jahres eine Ausstellung organisieren können“, so Manuel Rohde, der optimistisch in die Zukunft blickt. Auch sollen die Stühle später einmal versteigert werden.

Bis es soweit ist, sind aber noch andere Jubiläumsaktionen in der Planung. So beispielsweise ein Imagefilm über das Offene Atelier. Gefördert wird diese Maßnahme durch einen Inklusionsscheck in Höhe von 2000 Euro. „Der Film soll in diesem Jahr fertig werden und die Vielfalt der Angebote, aber auch der Menschen darstellen“, erklärt das Einrichtungsteam, das somit auch direkt auf das diesjährige Jahresmotto „Zeig dich“ eingeht. Denn obwohl die Pandemie den klassischen Atelierbetrieb noch immer in die Schranken weist, sind es die Menschen selbst, die das Konzept seit einem viertel Jahrhundert zum Erfolg gebracht haben. „Wir schaffen in der aktuellen Krisenzeit eine ganz andere Verbindung mit den Menschen, gehen spazieren, telefonieren oder setzen uns mit Abstand auf eine Bank. So verlieren wir den Kontakt nicht, der uns allen sehr wichtig ist“, erklärt Sunci Matijanic, die auch immer wieder mit ihrem Kollegen Angebote in externen Einrichtungen schafft.

Wie wichtig das Haus Langensiepen für die Menschen der Bergischen Diakonie ist, versucht Diane Kollenberg-Ewald in Worte zu fassen: „Es ist eine wichtige Anlaufstelle in der Tagesstruktur unserer Klienten. Das Haus Langensiepen hat eine lange Entwicklungsgeschichte, die noch immer nicht aufgehört hat. Denn auf der einen Seite werden immer wieder neue Angebote geschaffen, auf der anderen Seite am bewährten Kern festgehalten“, so die Bereichsleiterin des Sozialtherapeutischen Verbundes der Bergischen Diakonie.

Inklusion wird seit jeher im Arbeitsalltag des Offenen Ateliers groß geschrieben. Sowohl Menschen von außerhalb, als auch Klienten der Bergischen Diakonie selbst können die Kurse eigentlich gemeinsam besuchen. Möglich ist das derzeit allerdings nicht. Was also normalerweise zum Grundgedanken der Kunsttherapie gehört, ist aktuell auf Eis gelegt. „Und das ist ganz besonders schade“, versichert Clemens Duda, Leiter des Ergotherapeutischen Dienstes. „Eigentlich finden im Haus Langensiepen zahlreiche Begegnungen statt, auf die wir vorerst verzichten müssen. Dabei ist auch das Kursangebot der Einrichtung wahnsinnig umfangreich – vom Schweißen über Bildhauen bis zu Wochenendseminaren.“

Wann der Betrieb wieder richtig starten kann, vermag noch niemand mit Gewissheit zu sagen. Bis es soweit ist, werden die Hände im Haus Langensiepen aber nicht in den Schoß gelegt. „Wir bauen weiter um, das Offene Atelier wird beispielsweise barrierefreier. Wir bekommen einen barrierefreien Zugang und eine barrierefreie Toilette“, erklärt Manuel Rohde abschließend.

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