Neviges Siepen steht nicht mehr abseits

Neviges. · Die Sanierung des Sportplatzes Hohenbruchstraße wertet den gesamten Stadtteil auf.

 Künftig wird der Ball nicht mehr durch die Pfützen des Siepener Sportplatzes spritzen.

Künftig wird der Ball nicht mehr durch die Pfützen des Siepener Sportplatzes spritzen.

Foto: Ulrich Bangert

Der Sportplatz im Siepen wird saniert: Die Aschenschicht weicht einem Kunstrasen, drumherum kommt eine beleuchtete Tartanlaufbahn mit zusätzlichen Fitnessgeräten (die WZ berichtete). Noch in diesem Jahr können die Sportler das neue Angebot nutzen. „Die Ausschreibung läuft“, berichtet der städtische Pressesprecher Hans-Joachim Blißenbach. „Die Sanierung kostet insgesamt rund 1,26 Millionen Euro, 750 000 Euro werden durch Mittel aus dem Investitionspakt zur Förderung von Sportstätten des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung bereitgestellt. Die Stadt Velbert beteiligt sich mit rund 510 000 Euro.“

„Der jahrelange Kampf hat sich gelohnt“, freut sich SPD-Ratsmitglied Matthias Gohr, der früher seinen Wahlbezirk in dem Ortsteil hatte. „Mich ärgert schon, dass sich nun Leute loben lassen, die sich gar nicht dafür eingesetzt haben.“ Während die Sozialdemokraten sowie die Linke und Teile der Grünen hinter der Sanierung des Sportplatzes standen, gab sich die CDU angesichts der hohen Kosten zögerlich, stimmte aber der Teilnahme an dem Förderprogramm zu. Noch im alten Jahr kam die Zusage. „Das ist für den Siepen eine Mega-Aufwertung“, begeistert sich Matthias Gohr und schwärmt von dem Panorama am Ende der Hohenbruchstraße. „Die Lage ist ideal.“ Nun ist seiner Meinung nach der örtliche Sportverein am Zug: „Die Sportfreunde Siepen können noch so nett sein, die müssen nun sehen, dass der Platz genutzt wird.“

Stadt sah sich nicht in der
Lage, den Platz zu sanieren

Die Sportler sind bereit und planen die Zukunft. Vor zwei Jahren stand der Siepener Traditionsclub von 1962 kurz vor der Auflösung: Die Stadt sah sich nicht in der Lage, den Platz zu sanieren und wollte ihn aufgeben, sportlich lief es nicht gut und angesichts der vielen neuen Kunstrasenplätze blieben die Jugendlichen bei den Sportfreunden aus. „Jetzt herrscht große Freude: Endlich wird der letzte Standort bedacht, die leidvolle Ära des Aschenplatzes geht zu Ende. Das ist klasse, nicht nur für den Verein, sondern für den ganzen Stadtteil, der Freizeitwert wird echt verbessert“, jubelt Tim Zimmermann, seit gut einem Jahr Geschäftsführer der Sportfreunde Siepen. Bisher musste der Funktionär zusehen, dass Eltern aus dem Ortsteil ihre Sprösslinge lieber zweimal in der Woche nach Tönisheide, zum Waldschlösschen in Neviges oder noch weiter mit dem Auto fuhren, weil dort die attraktiven Kunstrasenplätze lockten.

„Es ist nicht nur die Verletzungsgefahr, weshalb der Aschenplatz abschreckte, sondern es geht auch darum, dass die Trikots stärker verschmutzen und die Wäsche aufwändiger ist“, so Zimmermanns Beobachtung. „Wir wollen jetzt  möglichst schnell den Jugendfußball aufbauen. Wir stehen in Gesprächen mit potentiellen Trainern und entsprechenden Institutionen, wie den Schulen und dem Jugendzentrum. Die Jugendarbeit ist für jeden Verein existentiell. Wir gehen davon aus, dass wir eine hohe Nachfrage kriegen.“

Bereits im vergangenen Jahr wurden die Sportfreunde durch einen großen Zulauf überrascht. „Da waren wir auf einmal 40 Mann, so dass eine zweite Mannschaft gegründet werden musste.“ Neben dieser und der ersten Mannschaft laufen die Alten Herren im Siepen-Trikot auf, außerdem wurde die Tischtennis-Abteilung wieder belebt. „Wir sind zwar ziemlich fußballlastig, aber angesichts der neuen Laufstrecke  könnten wir uns vorstellen, was Neues zu machen, wie Walking-Gruppen oder Lauftreffs. Bereits jetzt nutzen viele Menschen jeden Alters zu fast jeder Tageszeit den Zuschauerrand des Fußballplatzes, um ihre Runden zu drehen. Die Stadt hat mit dieser Planung offene Türe bei den Anwohnern eingerannt. Schließlich ist der Siepen ein attraktiver Stadtteil“, sagt Tim Zimmermann.

Um die Infrastruktur zu verbessern, soll die Gastronomie in dem 30 Jahre alten Vereinsheim neu aufgestellt werden.

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