Sie will mehr Frauen in die Politik bringen

Die Wülfrather Gleichstellungsbeauftragte Gudula Kohn spricht über ihr Vorhaben.

Sie will mehr Frauen in die Politik bringen
Foto: Bahrmann

Wülfrath. Wenn man zu Gudula Kohn in ihr Büro im Wülfrather Rathaus kommt, hat sie garantiert vorher Kuchen beim Bäcker gekauft. Dazu gibt es Kaffee, und gehen darf man erst, wenn kein Stück Kuchen mehr da ist. Im Rathaus sitzt die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt seit dem Jahr 2013. Vorher war sie unter anderem Leiterin der Kita Ellenbeek, lange Zeit in Wuppertal berufstätig und hat ihre eigenen Kinder erzogen — das hat sie auch noch gut hinbekommen.

Als Gleichstellungsbeauftragte setzt sie sich dafür ein, bestehende Benachteiligungen abzubauen. Erst im Frühjahr hat sich Gudula Kohn mal die Zusammensetzung des Wülfrather Stadtrates angeschaut. Unter den 34 Ratsmitgliedern waren gerade einmal sechs Frauen — eine ziemlich schlechte Quote, wie Gudula Kohn fand. Dabei sind die 11 000 Frauen in der 21 500-Einwohner-Stadt Wülfrath sogar in der Überzahl.

Gudula Kohn möchte das Missverhältnis verändern. Im optimalen Fall sollen Frauen jenseits des bloß ehrenamtlichen Engagements in der konkreten lokalpolitischen Arbeit mitmachen. Kohn hat einfach mal alle Frauen zusammengetrommelt und fotografieren lassen. Das passt zu ihrer Idee, für mehr Frauen-Power zu sorgen. „Gute Gleichstellungsarbeit geht nur gemeinsam“, weiß sie.

Im Mai war es dann soweit. Mit „Wülfrather Frauen im Ehrenamt — sichtbar, kompetent, engagiert“ wurden die Bürgerinnen der Stadt, die sich für Menschen vor Ort einsetzen und sich um sie kümmern, mit einer großen Ausstellung im Rathaus präsentiert. Am liebsten hätte Gudula Kohn die ganze Aktion einfach mit „Ja“ überschrieben. Das passt zu ihr — und das eine oder andere Türchen wird sie als Gleichstellungsbeauftragte auch im nächsten Jahr noch öffnen.

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