Sie ist kreative Triebfeder und verlässliche Ansprechpartnerin

Die Diplom-Sozialpädagogin Margherita „Meggie“ Hahn arbeitet seit vielen Jahren im Kinder- und Jugendhaus. Privat frönt die gebürtige Italienerin tanzend dem Rock ’n’ Roll.

Sie ist kreative Triebfeder und verlässliche Ansprechpartnerin
Foto: Achim Blazy

Wülfrath. Im angelsächsischen Sprachraum würde man sie als „tough cookie“, also „zähen Brocken“ bezeichnen. Denn Margherita Hahn, die alle nur „Meggie“ nennen, sieht zwar aus wie ein zartes Wesen, lässt sich aber nie die Butter vom Brot nehmen. Andererseits passt „Brocken“ wirklich gar nicht zu ihrer Erscheinung. „Klein und angepasst war ich nie“, sagt die Diplom Sozialpädagogin, die auch Sozialarbeiterin ist. „Eher ein Rebell.“

Vor allem ist sie ein „durchweg positiver Mensch. Es gibt sicher eine Menge Herausforderungen im Leben. Denen begegne ich und nehme sie an.“ Selbst wenn man scheitert, so lautet ihr Credo, „kann man immer nur lernen“. Als „kreativ, innovativ und zuverlässig“, lot Angela Sprink, Chefin des Kinder- und Jugendhauses, sie. „Meggie brennt für die Jugendarbeit und ist die Ansprechpartnerin schlechthin im Haus.“ In welche Richtung die Berufsentwicklung gehen sollte, stand für die gebürtige Italienerin, die 1992 im Alter von zwölf Jahren nach Deutschland kam, schnell fest.

Damals lebte die inzwischen 36-Jährige in Wuppertal, und kam mit 14 Jahren mit dem Angebot des evangelischen Jugendhaus Am Eckbusch in Kontakt. „Ein super Angebot zum Mitmachen“, erst für sie als Teilnehmerin, schnell als Offerte für andere. Denn sie übernahm eigene Gruppen. Bis 1999 war sie ehrenamtlich aktiv und in der elften Klasse schmiss die die Schule, um Erzieherin zu werden. „Abi machen und dann fünf Jahre etwas studieren erschien mir einfach zu lang.“ Anstelle dessen absolvierte sie sechs Monate lang im evangelischen Kinder- und Jugendzentrum Am Eckbusch, um anschließend sechs Monate im spanisch-deutschen Kindergarten zu arbeiten. „Genau das Richtige für mich mit diesem Mix aus Kopfarbeit und praktischem Tun.“

Das Anerkennungsjahr im Haus der Jugend, Wuppertal-Elberfeld, folgte, „das hat mir supergut gefallen“, aber Erzieherinnen wurden damals nicht angestellt. „Also ging ich in die Heimerziehung“, erinnert sie sich. Ihre positive Einstellung zu den Dingen des Lebens hat über manch Konfrontation mit Elend und Not geholfen. „Nach vier Jahren wusste ich: Das machst du nicht dein Leben lang.“ Parallel zum Beruf absolvierte sie von 2005 bis 2009 ihr Studium. „Und dann habe ich mir meine Stelle ausgesucht“, freut sie sich noch heute über den Posten im Kinder- und Jugendhaus.

„Meggie ist mit uns in der Küche und sie weiß irgendwie immer, was zu tun ist“, lobt Leonie (9), die gerade im Sommerferienspaß „Kids Town“ an ihrer Seite ist. Zu ihren Aufgaben gehört die offene Kinder- und Jugendarbeit, die Planung und Organisation von Freizeitaktivitäten oder der erlebnispädagogischen Aktion „Geh mit Spaß an Deine Grenzen“ im Kanu und an Kletterwänden. Kooperationsangebote zu Prävention und Jugendschutz mit Trägern wie der Caritas zu realisieren zählt ebenso dazu wie Angebote für weiterführende Schulen zu entwickeln.

Unübersehbar hat Meggie Hahn eine starke Affinität zum Rock ’n’ Roll. „Mit fünf Jahren habe ich angefangen zu tanzen.“ Musik dieser Zeit, repräsentiert durch Elvis Presley ebenso wie Johnny Cash oder Frank Sinatra, hatte es ihr nachhaltig angetan. „Dann ging das irgendwann verloren, vor 15 Jahren habe ich die alte Liebe wiederentdeckt.“ In Sachen Klamotten durchaus auch bei Stilikone Marlene Dietrich. „Tradierte Rollenbilder aus der Zeit? Das muss nicht sein.“

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