Velbert SGN freut sich über Rollstuhl-Treppenlift

Velbert · Investition in die Barrierefreiheit wurde von der „Aktion Mensch“ und der Sparkasse HRV gefördert.

 Hürden beseitigt: Jesco Dörk (v. l., Diplom-Sozialarbeiter bei der SGN), Jesus Lopez (Marktbereichsleiter Velbert der Sparkasse HRV), Karin Wichmann (SGN-Geschäftsführerin) und Volker Schmidt (Klient bei der SGN) freuen sich über den neuen Rollstuhl-Treppenlift.

Hürden beseitigt: Jesco Dörk (v. l., Diplom-Sozialarbeiter bei der SGN), Jesus Lopez (Marktbereichsleiter Velbert der Sparkasse HRV), Karin Wichmann (SGN-Geschäftsführerin) und Volker Schmidt (Klient bei der SGN) freuen sich über den neuen Rollstuhl-Treppenlift.

Foto: SGN

Große Freude herrschte unmittelbar vor dem Osterfest bei der gemeinnützigen Sozialpsychiatrischen Gesellschaft Niederberg (SGN) an der Nordstraße: „Eine Einrichtung wie unsere sollte barrierefrei sein. Und dank unseres neuen Rollstuhlschrägaufzugs haben wir dieses Ziel bis auf ein paar Kleinigkeiten fast erreicht“, so Geschäftsführerin Karin Wichmann. Um das Projekt „Treppenlift für Rollstühle“ in die Tat umzusetzen, war und ist die SGN auf finanzielle Unterstützung angewiesen. Mit der deutschlandweit aktiven „Aktion Mensch“ und der Sparkasse Hilden-Ratingen-Velbert (HRV) konnten zwei Partner gewonnen werden, die die fünfstellige Investition durch Fördergelder beziehungsweise Spenden aus dem PS-Zweckertrag ermöglichten. „Und wir sind wirklich dankbar dafür, dass uns beide unterstützt haben. So kommen Klientinnen und Klienten, die eine Gehhilfe benötigen, jetzt problemlos auf unsere Veranstaltungsebene“, betont Wichmann.

Von der Idee bis zur Umsetzung hat es allerdings ganze sechs Jahre gedauert. Die „Initialzündung“ lieferte eine Veranstaltung, bei der eine Teilnehmerin im Rollstuhl über verschiedenste Treppenhäuser und Außenbereiche in die zweite Etage getragen werden musste. Und gerade jetzt, nachdem es weitere Corona-Lockerungen gibt, freuen sich das Team der SGN und die Klienten umso mehr, wie gut und einfach nun die Willem Wisselink-Halle erreichbar ist. Schließlich fand dort vor Ausbruch der Pandemie einmal monatlich eine Disco statt. Und die soll laut Karin Wichmann bald wieder angeboten werden. „Ansonsten nutzen wir diesen Raum auch für kleinere Feste oder Gruppen wie zum Beispiel die Theatergruppe oder Sportangebote. Auch externe Veranstalter wie die VHS nutzen die Halle.“

Die SGN wurde vor gut 40 Jahren gegründet und befindet sich seit 2008 in Velbert-Mitte. Rund 50 Mitarbeiter kümmern sich um circa 400 Menschen in Velbert, Heiligenhaus und Wülfrath, die sich aus unterschiedlichsten Gründen und in verschiedenster Ausprägung in einer psychischen Krise befinden. Die Kontakt- und Beratungsstelle, die an sechs Tagen in der Woche öffnet, ist der erste, bewusst niederschwellig gehaltene Anlaufpunkt. Das Angebot der SGN umfasst darüber hinaus beispielsweise noch einen tagesstrukturierenden Bereich, spezielle Programme für junge Erwachsene oder Langzeitarbeitslose. Weiter gibt es in der großen Angebotspalette noch einen Pflegedienst für Menschen mit einer psychischen Erkrankung oder ein Unterstützungsangebot für Kinder psychisch erkrankter Eltern (Kipkel). Damit leistet das Team um Karin Wichmann oft auch präventive Arbeit, insbesondere bei jungen Menschen. „Einmal hat mir ein Klient gesagt, er wäre jetzt nicht hier, wenn er als junger Mensch ein solches Angebot gehabt hätte. Und mein Ziel ist es, dass alle Menschen nach dem Motto handeln: ,Es ist normal, verschieden zu sein.‘“

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