Schulamt greift offen die Kölver-Schule an

Auf der Internetseite der geplanten Sekundarschule giftete der Schulamtsleiter gegen die Realschule.

Velbert. Der Streit zwischen der Stadt und der Leitung der Heinrich-Kölver-Realschule eskaliert. Im Internet greift der Leiter der Schulabteilung, Reinhard Mickenheim, die Kölverschule offen an und wirft ihr undemokratisches Verhalten und Desinformation der Eltern vor.

Offenbar aus Verärgerung darüber, dass die Realschule weiterhin für ihren Fortbestand kämpft und die Eltern der Viertklässler gegen den erklärten Willen des Stadtrates am Abend des 23. Oktober zu einer Informationsveranstaltung einlädt, giftet der Amtsleiter nun in aller Öffentlichkeit gegen die eigene Schule.

Wer Donnerstag die Internetseite der geplanten Sekundarschule aufrief, der wurde nicht mit Informationen über die neue Schulform, sondern einem zornigen Text unter der Überschrift „BITTE FAIR BLEIBEN!!!“ begrüßt. Darin wirft Mickenheim, der die Internetseite verantwortet, der Kölver-Schule unter anderem „Aktionen zur Verunsicherung der Eltern der 4.-Klässler“ und „eine gezielte Kampagne zur Verhinderung der Sekundarschule“ vor. Ziel sei es, „die Sekundarschule in Verruf zu bringen“.

„Wie bereits im Vorjahr“ werde in diesem Zusammenhang „weniger der Fokus auf den Erhalt der Realschule, sondern auf eine Verhinderung der Sekundarschule“ gelegt. Mickenheim weiter: „Dabei werden Fakten verdreht und, wider besseren Wissens, Behauptungen aufgestellt, die nicht den Tatsachen entsprechen.“

Darüber hinaus hielt es der Abteilungsleiter offenbar für notwendig, der Schulleitung „ein paar Worte zur Demokratie und Demografie“mit auf den Weg zu geben: „Nach den demokratischen Regeln beschließen die vom Volk gewählten Vertreter die Gesetze“, liest der staunende Besucher der Sekundarschul-Internetseite im Folgenden, um anschließend eine Zusammenfassung der bisherigen Entscheidungen der politischen Gremien präsentiert zu bekommen.

Im Rathaus zeigte sich der Sprecher der Stadtverwaltung Donnerstagvormittag überrascht vom Inhalt der Internetseite, für die das Büro des Bürgermeisters am Vortag noch — in Unkenntnis des neuen Textes — Werbung betrieben hatte.

Nur wenige Stunden, nachdem die WZ die Verwaltung auf den Inhalt hingewiesen hatte, wurden die Vorwürfe gestrichen. Die Überschrift lautet nun: „EINE SCHULE FÜR ALLE!!!“

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