Schüler betreiben eigenen Kiosk

Am Geschwister- Scholl-Gymnasium lernen die jungen Mitarbeiter auf diese Weise wirtschaftliche Abläufe kennen und sammeln zugleich Geld für den Abiball.

Schüler betreiben eigenen Kiosk
Foto: Ulrich Bangert

Velbert. „Wir nehmen vorweg, was die Schulministerin Frau Gebauer in Sachen Wirtschaft von den Schulen fordert“, sagt Schulleiter Reinhard Schürmann. Am Geschwister-Scholl-Gymnasium sind die Oberstufenschüler seit über einem Jahr mit allen Chancen und Risiken wirtschaftlich tätig: Sie betreiben eigenverantwortlich den Schulkiosk.

Ursprünglich wurde eine Möglichkeit gesucht, um Geld für den Abiball zu sammeln. „Das ist ganz schön schwer“, räumt Stufensprecher Nico Vossbeck ein und blickt dabei auf verschiedene Aktionen. „Verlässlicher ist es, einen Kiosk zu betreiben. Unser Direktor hat uns auf die Idee gebracht, eine Win-win-Situation für alle. Wir machen Erfahrungen im Umgang mit der Ware, der Dokumentation und kaufmännischen Vorgängen.“

Die Schüler haben den Verein „Schülerkiosk GSG“ gegründet, mit Eintragung, Satzung und Steuernummer. „Gemeinnützig ist der allerdings nicht“, räumt Julia Kopp ein. Die Lehrerin für Wirtschaft und Deutsch hatte einen Steuerberater hinzugezogen, zum einem, damit steuerlich alles korrekt abläuft, und zum anderen, damit die Nachwuchskaufleute lernen, wie Verkaufspreise richtig zu kalkulieren sind. Die derzeitige Stufe Q 1 umfasst 90 Schüler, von denen 70 beim Kiosk mitmachen. „Wir haben alle eine Belehrung durch das Gesundheitsamt erhalten“, versichert Nico Vossbeck. „Anschließend haben wir Dienstpläne aufgestellt. Es gibt zweimal eine 20-Minuten-Pause, da müssen immer Doppelteams im Verkaufsraum bereit stehen. Weil wir so viele sind, muss der Einzelne nur selten ran, trotzdem machen wir großen Gewinn.“

Wie hoch der ausfällt, bleibt Betriebsgeheimnis, allerdings wird verraten, dass der Umsatz täglich bei 100 Euro liegt. „Die Ware wird nicht beim Discounter um die Ecke geholt, sondern kommt von einem Großhändler. Uns ist wichtig, dass die Schüler die Handelsstrukturen kennenlernen“, sagt Reinhard Schürmann.

Er kündigt an, dass im Sommer eine Eistruhe aufgestellt wird. „Die gehört dem Eishersteller, deshalb können wir nur dessen Produkte verkaufen. Da kann es sein, dass so ein Eis dann etwas teurer ist als das Angebot im Supermarkt.“ Es klingelt — Pause! Wenige Sekunden später bildet sich vor dem Kiosk eine lange Schlange, in der jüngere und ältere Schüler diszipliniert anstehen. Es geht ganz schnell weiter: Lena Hennig und Büsra Tekin haben Routine. Während Büsra den Euro für das Schoko-Croissant entgegennimmt, hat Lena den Pausen-Snack mit der Gebäckzange gegriffen und auf eine Serviette gelegt. Die Backwaren laufen sehr gut, neben den Schoko-Brötchen sind die Käsestangen sehr beliebt. Mit 17 Artikeln ist das Angebot des Verkaufsstandes recht übersichtlich, neben Süßigkeiten, Chips und Getränken gibt sogar Hefte. Der absolute Renner ist die gute alte Capri-Sonne: Das Fruchtsaftgetränk geht für 50 Cent über die Theke.

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