Velbert Zehn verschiedene Holzhäuschen stehen für zehn Epochen

Velbert. · Die Dauerausstellung im neuen Deutschen Schloss- und Beschlägemuseum nimmt Gestalt an.

 Die nachgebaute Dorfkirche ist Teil der Dauerausstellung und wird später von einem Kirchturm und bunten Fenstern geschmückt.

Die nachgebaute Dorfkirche ist Teil der Dauerausstellung und wird später von einem Kirchturm und bunten Fenstern geschmückt.

Foto: Stadt Velbert/Patrick Ryg

(HBA) Im Sommer dieses Jahres soll das neue Deutsche Schloss- und Beschlägemuseum eröffnet werden. Dafür läuft der Innenausbau im Neubau neben der ehemaligen Fabrikantenvilla Herminghaus gerade auf Hochtouren. Die Struktur der neuen Dauerausstellung über die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft von Schloss und Beschlag ist schon zu erkennen.

Insgesamt wurden zehn Holzhäuschen erstellt und in der großen Halle an der Oststraße aufgebaut. Jedes Häuschen steht für eine andere Epoche, über die die Besucher im jeweiligen Bereich mehr erfahren können. Passend zu den jeweiligen Zeitabschnitten ist auch das Design der Häuschen gewählt. So gibt es eine mit Lederbändern geschnürte Leiter im Neolithikum, um die Gäste mit in die Zeit vor etwa 7500 Jahren zu nehmen. Woanders wird später ein Fresko an die Zeit des alten Roms erinnern und eine Kirche mit Turm und bunten Glasfenstern die Bedeutung der katholischen Kirche für die Menschen im Mittelalter verdeutlichen.

„Die Dauerausstellung folgt dem Leitmotiv Unsicher –  Sicher. Unsere Gäste erfahren einerseits, vor welchen besonderen Herausforderungen die Menschen in der jeweiligen Zeit standen und andererseits, wie sie sich dagegen geschützt haben“, erläutert die Projektleiterin Yvonne Gönster. Die Herausforderungen werden zum Beispiel durch Gemälde und Zeichnungen veranschaulicht oder im Bereich des Neolithikums durch die Geräusche eines Unwetters verdeutlicht, um verschiedene Sinne der Museumsbesucher anzusprechen.

Insgesamt sind für die Dauerausstellung etwa 1000 Exponate vorgesehen – von römischen Ringschlüsseln bis zum Nachbau der Wönnemanschen Schmiede gibt es viel zu entdecken. „Die Ausstellung hat auch viele interaktive Elemente, es ist uns wichtig, dass die Gäste sich beteiligen und so richtig in die jeweilige Epoche eintauchen können“, berichtet Yvonne Gönster weiter. Zu den interaktiven Elementen gehören zum Beispiel Filme, die das Leben der Menschen in den unterschiedlichen Epochen veranschaulichen und an deren Hauptfiguren die Museumsgäste Fragen stellen können.

Die neu konzipierte Dauerausstellung fördert der Landschaftsverband Rheinland (LVR) mit Mitteln aus der Regionalen Kulturförderung. Zudem wird das Museumsteam umfassend von Mitgliedern der Förderungsgemeinschaft des Museums unterstützt – sowohl materiell als auch ideell. Die Kosten für den Neubau des Deutschen Schloss- und Beschlägemuseums werden zudem zu 80 Prozent durch das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat sowie das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes NRW aus dem Städtebauförderprogramm Stadtumbau West gefördert. So fließen rund Weitere rund 2,34 Millionen Euro ins Velberter Zentrum. Die Stadt muss für Gebäude und Außenanlage weitere 586 000 Euro beisteuern. „Ich bedanke mich ausdrücklich bei den Fördermittelgebern für diese Unterstützung, dank derer wir dieses großartige Vorhaben umsetzen können. Ein so besonderes Museum ist für eine Stadt unserer Größe keine Selbstverständlichkeit“, so Bürgermeister Dirk Lukrafka, der sich regelmäßig über den Fortschritt des Projektes informiert.

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